Simone Hirth: Malus

Podcast
literadio – Herbst 2023
  • Simone Hirth: Malus
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„Eva googelt: Scheidungsberatung. Was macht Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies? Sie beendet die Missbrauchsbeziehung mit Adam, kommt im Jetzt an und versucht, ihr Leben selbstbestimmt neu aufzubauen. Der Apfel, die Schlange, die Erkenntnis, die Schuld, die Vertreibung, das Leben danach. Was, wenn Eva heute leben würde und sich aus der gewaltvollen Beziehung mit Adam befreien könnte? Die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hätte? Simone Hirth nimmt das biblische erste Menschenpaar als Ausgangspunkt für eine Parabel, die unversehens in der Gegenwart landet – toxische Männlichkeit, Arbeitslosigkeit und Scheidungsprozess inklusive. Sie rechnet gnadenlos ab mit dem patriarchalen Erbe unserer Gesellschaft und öffnet die Tür zu einem anderen Lebensentwurf.“ (Quelle: Verlag Kremayr & Scheriau)

Ausgehend vom ersten Sündenfall in der Bibel, stellt sich schnell die Frage, ob es mit der Sünde nicht eigentlich ganz anders war. Wie verwurzelt die patriarchalen Rollenbilder und die damit einhergehenden Repressalien für Frauen in unserer jetzigen Gesellschaft immer noch sind, wird schnell deutlich. Denn Eva hat auch im Meidling des 21. Jahrhunderts unter anderem mit einem paternalistischen Gott und einem pathologisch narzisstischen und toxischen Adam zu kämpfen. Und die alle sind sich einig darin, dass Eva undankbar, launisch und hysterisch ist und wohl psychisch gestört sein muss, wenn sie auf das ach so schöne, sichere und glückliche Leben im Paradies freiwillig verzichtet.

Simone Hirth legt mit MALUS den Finger deutlich auf etwas, was viele – auch Frauen – nicht wahrhaben wollen: Nämlich, dass trotz Emanzipation und Feminismus das Patriarchat immer noch regiert und dass Gewaltschutzhäuser, Betretungsverbote und Femizide mehr als deutlich sichtbar machen, wie real die davon ausgehende Gefahr für Frauen und Mädchen ist.

Die Autorin im Gespräch mit Daniela Fürst. Das Buch ist im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.

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