Aylin Yilmaz hat mir Karin Seewald über nachhaltige Bestattungsformen gesprochen.
Karin Seewald ist Geschäftsführerin von paxnatura. Sie bieten Naturbestattungsflächen an, auf denen Personen entweder unter Bäumen oder auf Wiesen bestattet werden können. Nach der Kremation des Leichnams, wird die Asche in eine Urne gefüllt, die biologisch abbaubar ist. Diese wird dann in der Erde vergraben, wo sie sich auflöst. Symbolisch sollen die Wurzeln der Bäume die Asche aufnehmen, damit die Verstorbenen wieder Teil des Lebenskreislaufes werden.
Gründe für so eine Naturbestattung gibt es verschiedene: der Umweltgedanke spielt bei einigen eine Rolle. Es werden keine großen Flächen verbraucht, wie bei einer Erdbestattung, auch die Materialien sind nachhaltig. Bei Grabsteinen und Särgen können die Herstellungsbedingungen schlecht sein und die Transportwege weit. Laut Seewald spielen die Stoffe, die in der Asche enthalten sind, wie Schwermetalle, keine Rolle in der Verunreinigung des Bodens. In Deutschland, wo es Naturbestattungen schon länger gibt, wurden Bodenproben entnommen und keine keine Grenzwerte wurden überschritten.
Noch ein Aspekt ist, dass Personen nach ihrem Tod den Angehörigen keine Arbeit mit der Grabpflege machen wollen. Die Natur bestimmt, wie das Grab aussieht, Blumen und Pflanzen wachsen auf natürliche Art und Weise und es ist nicht erlaubt, die Fläche zu schmücken.
In Oberösterreich stellt paxnatura einen Waldfriedhof in Tillysburg, in der Nähe von St. Florian zur Verfügung. Waldfriedhöfe sind für alle öffentlich zugänglich. Meistens weisen Hinweistafeln hin, wofür die Fläche benutzt wird und es wird gebeten, pietätvoll durch das Gelände zu spazieren.
CC-Musik:
Ruth Theodore — Grounded
Terremoto — Sinking Scarabs