Freiheit der Poesie in einer verengten Welt

Подкаст
Radio AugartenStadt. Die Sendung des Aktionsradius Wien
  • Rainer Maria Rilke und Etti Hillesum
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Thomas Lindenthal (Traumcoach nach C.G. Jung) gestaltete im Aktionsradius einen Abend zu den dichterischen Visionen, Gedanken und Ahnungen von Franz Kafka, Rainer Maria Rilke, Sophie und Hans Scholl, Etty Hillesum, Hilde Domin, Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Franz Werfel, Georg Trakl u.a.

In dieser Sendung hören Sie einen Auszug davon, nämlich seine Ausführungen zu Rainer Maria Rilke und Etti Hillesum und im Anschluss das Gespräch, das Andrea Hiller zum Thema «Poesie und Glaube» mit ihm geführt hat.

DichterInnen haben ein besonderes Gespür für das Zeitgeschehen, für das, „was in der Luft liegt“. Für kollektive Schatten, Destruktives und Resignatives aber ebenso für das Schöne, Liebevolle und Wundersame des Lebens. „Ich bin ganz still, doch in mir rauscht die ganze Welt“ hat es die holländische Jüdin Etty Hillesum im 2. Weltkrieg in ihren posthum berühmt gewordenen Tagebüchern zum Ausdruck gebracht. „Und bleibt mir nur ein schmaler Weg, der Himmel bleibt ganz weit und groß, spannt sich in mir und über mir, behütend und doch grenzenlos. In mir, da blüht noch immer duftend der Jasmin, er blüht für Gott an diesen stürmisch-grauen Tagen, und auch in anderen verbirgt sich so viel Schönes, oft sind es Zeichen, die viel mehr als Worte sagen.“ Etty Hillesum verstand sich als „Chronistin der Zeit“, ihre Tagebücher sind wie auch jene z.B. von Sophie und Hans Scholl bewegende Dokumente des Holocausts, Ausdruck tiefer Lebenskunst, Mystik des Alltags – und große Literatur.

Die „Freiheit der Poesie in einer verengten Welt“ leben – gerade auch viele bedeutende DichterInnen und LyrikerInnen haben die innere Freiheit und das Liebevolle intensiv gelebt und gefühlt. Sie haben dabei das Kostbare sowie Lebendige in sich, in den Beziehungen zu anderen Menschen und zur Welt aufgespürt – trotz auch viel Schwerem und Dunklem im Leben. Die kostbaren Werke, Gedanken und Gefühle dieser SchriftstellerInnen sind für uns heute genauso gültig und stärkend. Auch Vieles aus dem Unbewussten wird hier ins Licht des Bewusstseins gerückt. Persönliche Ängste, kollektiv Destruktives und Böses werden nicht ignoriert. Dennoch erzählen sie uns viel über Vertrauen und Hoffnung, und können uns für das Tiefe und Göttliche in uns öffnen. Und schließlich zeigen sie uns in ihren Briefen ganz persönliche Gefühle tiefer Liebe.

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