AK-Wahl: Gewerkschaftlicher Linksblock (GLB)
Am 29. Februar fand die Pressekonferenz des GLB im Hinblick auf die Arbeiterkammerwahl von 05. bis 18 März statt. Der GLB tritt dabei mit 49 Kandidat*Innen aus 41 Betrieben an. Während der Pressekonferenz wird verstärkt auf das Wahlprogramm eingegangen. Einen speziellen Fokus möchte der GLB auch auf frauenpolitische Forderungen legen. Unter dem Motto «Echte Gleichberechtigung jetzt» werden Themenschwerpunkte wie «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit», die Bekämpfung der Altersarmut und «Wirksamer Schutz gegen Gewalt an Frauen» inhaltlich vorgestellt. An der Pressekonferenz für den GLB beteiligt waren Stefanie Breinlinger, Kandidatin auf Listenplatz 2 sowie Ina Pree, Kandidatin auf Listenplatz 12.
Zudem fand am 14. Februar der Aktionstag des GLB im Linzer Volksgarten statt. Mit einem eigenen Stand präsentierte der GLB bereits vorab deren Wahlprogramm. Felix Harrer war vor Ort und sprach mit Kandidat Franz Fend über die zentralen Eckpunkte des Wahlprogrammes.
Frauenpreis der Stadt Linz 2024
Auf Initiative von Frauenstadträtin Eva Schobesberger wird jährlich, rund um den Internationalen Frauentag, der mit 5.000 Euro dotierte „Frauenpreis der Stadt Linz“ vergeben. Diese Auszeichnung soll durch die öffentliche Aufmerksamkeit, finanzielle Unterstützung und politische Anerkennung helfen, die feministischen und frauenpolitischen Anliegen des ausgezeichneten Projektes voranzubringen. Zudem soll dieser als Vorbild zum geschlechterdemokratischen Handeln ermutigen.
Der Frauenpreis 2024 ging an Patricia Wenigwieser für ihr großes Engagement gegen Gewalt gegen Frauen. Sie hat das Thema einen ganzen Monat lang am Linzer Hauptplatz in die Auslage gestellt. Im Dezember 2023 hat sie im PopUp-Store des Innovationshauptplatzes das Thema Gewalt gegen Frauen gemeinsam mit Linzer Frauenorganisationen prominent sichtbar gemacht. So waren viele Organisationen, die sich aktiv gegen Gewalt einsetzen, genauso präsent wie Anlaufstellen für Betroffene, unter anderem StoP Linz oder das autonome Frauenzentrum (aFZ). Es wurden Möglichkeiten der Zivilcourage aufgezeigt, es fanden Workshops, ein Benefizkonzert mit Lesung und viele weitere Veranstaltungen statt. Darüber hinaus wurden freiwillige Spenden in Höhe von circa 2.000 Euro gesammelt, die zu 100 Prozent dem Linzer Frauenhaus überreicht wurden. Patricia Wenigwieser wurde von der Jury einstimmig für den diesjährigen Frauenpreis ausgewählt.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse bei Forschung zu Frauenarmut
Im Jänner hat Diskurs — das Wissenschaftsnetz bei einem Mediengespräch aktuelle Ergebnisse darüber präsentiert, wie Frauen in Österreich von Armut gefährdet sind. Zwei Wissenschaftlerinnen haben ihre Forschungen präsentiert. Katrin Gasior, Senior Research Fellow bei SASPRI, Großbritannien und Christina Siegert, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie, Universität Wien. Gasior beschreibt, dass bei normalen Messungen von Armut das gesamte Haushaltseinkommen hergenommen wird. Es wird davon ausgegangen, dass dieses komplett gleich verteilt ist auf Frau und Mann. In der Realität sieht dies anders aus. Frauen arbeiten öfter in Teilzeit und sind großteils für unbezahlte Arbeiten wie Kindererziehung und Haushalt verantwortlich. Dadurch haben sie weniger eigene Mittel zur Verfügung und tragen weniger zum Haushaltseinkommen bei. Das bedeutet auch, dass Frauen in gewalttätigen Beziehungen bleiben, da sie es sich nicht «leisten» können, aus dem gemeinsamen Haushalt auszuziehen.
Armutsgefährdet sind in Österreich:
— 52% aller nicht erwerbstätigen Frauen,
— fast 60% aller Frauen mit geringer Erwerbstätigkeit (unter 20 Stunden), und
— 28% aller Frauen mit 20-34 Arbeitswochenstunden
Auch Siegert forscht zu individueller Armutsgefährdung von Frauen. Während Paare ihr Armutsrisiko auf Basis des Haushaltseinkommens gemeinsam tragen, zeigt sich auf Basis des Personeneinkommens ein deutlicher Geschlechterunterschied. Frauenhaben demnach ein deutlich höheres Armutsrisiko als ihre Partner, insbesondere in Anwesenheit von Kindern: Abhängig vom Bildungsgrad, sind 42% bzw. 59% der Mütter in Paarhaushalten auf Basis ihres Personeneinkommens armutsgefährdet (gegenüber 9% der Väter). Sie spricht ebenfalls von einem finanziellen Abhängigkeitsverhältnisses der Frauen von ihren Partnern. Besonders Mütter würde dies betreffen, insbesondere Mütter. Allgemein spielt Bildung eine wichtige Rolle, um Armut zu bekämpfen, aber hier ist das Einkommen von gebildeten Müttern oft trotzdem nicht ausreichend, etwa 40% sind armutsgefährdet. Österreich ist bei diesen prominenten Unterschieden der Geschlechter weit vorne. Siegert leitet die Situation von den traditionellen Rollenbilder und gesellschaftlich verankerten Geschlechterbildern her.
Sendungsmoderation: Aylin Yilmaz
CC-Musik:
aRAPiata — s’Klavier
Terremoto — Pray for Paul