Die Autostadt Wolfsburg soll zur Verkehrswendestadt umgebaut
werden. Wie das funktionieren kann, erklärt Aktivist Tobi Rosswog in seinem Vortrag.
‘VW steht für VerkehrsWende’ ist das Motto rund um die Aktionen in der Höhle
des Löwen – in der Autostadt Wolfsburg, die zur Verkehrswendestadt umgebaut
werden soll, um dort keine Autos, sondern Busse, Bahnen und Lastenräder zu
bauen. Dafür kämpfen Aktivist*innen mit Arbeiter*innen zusammen. Zunächst in
einem Abwehrkampf, in welchem sie den Neubau einer E-Auto-Fabrik verhinderten,
um dann konkret die nächsten Schritte anzugehen: Konversion und
Vergesellschaftung. In bunten, kreativen, subversiven, strategisch eingebetteten
und inhaltlich kommunizierten Aktionen und Kampagnen brechen sie seit August
2022 den automobilen Konsens auf.
Mit disruptiven Aktionen (im März 2023 wurde ein Autozug gekapert und als
Straßenbahn verkleidet, im Juni, Juli und August gab es Blockade-Aktionen rund
um Stammwerk und Zulieferbetriebe), manchmal mit subversiven Aktionen
(Verteilung von Stellenanzeigen in der Straßenbahn-Montage bei Volkswagen,
Kommunikationsguerilla), mit Vorträgen und Workshops, mit einem großen
Verkehrswende-Camp in der Innenstadt, mit einem Verkehrswende-Plan für
Straßenbahn- und Fahrradstraßennetz in Wolfsburg, mit Infoständen und
aufmerksamkeitserregenden Aktionen auf der Straße. Längst sind es nicht mehr nur
Öko-Aktivist*innen, sondern vielfältige Zusammenhänge von Beschäftigten,
Wolfsburger*innen, Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen aus verschiedensten
Gruppen, die sich für eine Transformation der Autoindustrie in und um Wolfsburg
einsetzen. Über die Aktionen und Kampagnen berichtet der freie Dozent, Aktivist,
Autor und Mit-Initiator der Verkehrswendestadt Wolfsburg Tobi Rosswog in einem
Abendvortrag und steht im Anschluss für einen Austausch zur Verfügung.