Dieses Jahr wählte man in Schwechat ausnahmsweise einen von Nestroys Klassikern. Das Mädel aus der Vorstadt zählte schon zu Lebzeiten zu seinen größten Erfolgen und findet sich bis heute auf den Spielplänen. Durchaus zu Recht, denn erstens erscheint sein legendärer Wortwitz hier in voller Pracht und Herrlichkeit, zweitens hat der Text in vieler Hinsicht seine Aktualität bewahrt. Leider möchte man sagen, geht es doch um Ausgrenzung, Vorverurteilung und skrupellosen Betrug. Wie stets bei Nestroy sind es die Schattenseiten und Schwachstellen gesellschaftlichen Treibens, die der Autor aufs Korn nimmt. Wenn sich auch manche Erscheinungsform geändert hat, die dahinterstehenden Mechanismen und Strukturen sind längst nicht überwunden.
Im Studio sind Intendant und Regisseur Christian Graf sowie Masengu Kanyinda, Grazia Patricia und Clemens Matzka vom Ensemble zu Gast.