Baumhaus am Protestacker in Lichtenwörth geräumt, Widerstand gegen Ostumfahrung geht weiter

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Alarmierte Anrainer:innen und Aktivist:innen stellen sich gegen Kahlschlag-Versuch in Lichtenwörth
Wiener Neustadt, 16.08 24 – Heute in den frühen Morgenstunden wurde unter massivem Polizeieinsatz das Besetzungsbaumhaus in einem Natura-2000 Schutzgebiet – den Fischa Auen bei Lichtenwörth nahe Wiener Neustadt – geräumt und entfernt. Es stand bis dato Rodungsarbeiten für die Ost“umfahrung“ im Weg. Vor Ort formiert sich bereits großer Widerstand der Bevölkerung gegen das Beton-Projekt von Bürgermeister Klaus Schneeberger.

Es war zum weit sichtbaren Symbol geworden: das Baumhaus in der Au der Warmen Fischa. Viele Menschen aus der Umgebung kamen vorbei, um es zu besichtigen. Zuletzt nahmen dort drei renommierte Wissenschafter in einem Pressegespräch gegen dieses Straßenprojekt aus der fossilen Steinzeit Stellung. Nun wurde es gewaltsam entfernt.

Seit November letzten Jahres bereits bewachten mutige Menschen in diesem Baumhaus in der Au das Naturschutzgebiet, sie möchten bis zuletzt ausharren: „Beton statt Gemüseacker, Verkehrslawine statt intakte Au – Bürgermeister Schneeberger versucht heute seinen Betonkurs durchzuboxen und lässt uns gewaltsam räumen. Wir werden so lange bleiben wie möglich um unsere Lebensgrundlagen zu verteidigen.“
Protest gegen Zerstörungswut von Landbauer und Schneeberger
Viele entrüstete Bürger*innen kamen spontan zur angrenzenden bedrohten Ackerfläche des Bio-Landwirtes Hans Gribitz und protestierten gegen die Zerstörungswut von Landbauer und Schneeberger: „In der Dunkelheit wollte das Land NÖ Fakten schaffen und die wertvollen Äcker und die Fischa-Auen zerstören. Das alles gegen den Willen der Bevölkerung. Wir lassen uns nicht mehr gefallen, dass für die Macht- und Profitinteressen einiger weniger die Lebensgrundlagen und ein wichtiges Naherholungsgebiet vernichtet werden. Laut Bundesverwaltungsgericht ist das „Hauptziel dieser Straße die bessere Erschließbarkeit neuer Gewerbegebiete“ – damit ist der „Entlastungsschmäh“ der Politik widerlegt.“

Seit Jahren gibt es Proteste gegen das 60 Millionen Euro schwere Betonprojekt, das wertvolle Ackerflächen und ein Natura2000-Schutzgebiet zerstören und neun Landwirt*innen zwangsenteignen würde. Erst Ende Jänner hatten die renommierten Wissenschaftler Franz Essl (Uni Wien), Reinhard Steurer (BOKU) und Günter Emberger (TU Wien) bei einer Pressekonferenz auf einem vom Bau bedrohten Acker vor den Folgen der geplanten Ostumfahrung gewarnt und aufgerufen das Projekt zu stoppen. Fast zeitgleich wurden über 1100 Unterschriften für einen Initiativantrag bei der Stadt Wr.Neustadt eingereicht, der eine Volksabstimmung fordert. Auch lokale Ärzt:innen warnten vor den gesundheitlichen Folgen.
Solidaritätskundgebung: Heute, 16.08.2024, ab 16:00, Feldweg zwischen Kapellengasse 24 und 26
Rückfragen & Kontakt
Karl Linauer und Irene Nemeth
Plattform Vernunft statt Ost“Umfahrung“

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