Am 15. und 16. November fand das 3. internationale Hörstadt Symposium mit dem Titel „Globalisierung des Hörens“ im Keplersalon statt. Heute, am 6. Dezember, gibt es ein Hörzuckerl, nicht vom Nikolaus, sondern von Michael Schweiger, der sich beim Symposium umgehört hat, zugehört hat und den Hörer_innen ein paar akkustisch inhaltliche Sequenzen zum Ohr führen will….
…. warum diese seltsame Schreibe und die ungewohnten Ausdrücke? Ganz einfach deshalb, weil einige sehr bewusst getätigte Sager von Sabine Breitsameter, Holger Schulze, Claudia Schmölders, Hans-Peter Meier-Dallach und anderen nach wie vor in mir nachhallen und sich zu einem wenig verwendeten – wenn überhaupt schon geprägten – Ausdruck vereinen: Dem „Okulozentrismus“ unserer Gesellschaft, der Sprache und zu einem weiten Teil auch der Kultur und der Kunst. Neugierig geworden?
Hoffentlich, denn Sabine Breitsameter wird – von Marx‘ Kritik der Sinne ausgehend – Soundscape („Klangschaft“), auditive Wahrnehmung und die von Sehen – und Optik dominierten Begriffe dekonstruieren bzw. in Beziehung zueinenader setzen.
Holger Schulze ist in seinem Beitrag „die Entdeckung des Hörens“ auf die Kulturgeschichte des Hörens eingegangen und hat dabei einen schnellen langen Bogen zu Gehör gebracht. Da allerdings 50 Minuten manchmal arg kurz sind, wurde der Beitrag von Holger Schulze nicht in der Sendung gebracht, steht dafür aber zum Nachhören auf auf cba.media
Claudia Schmölders widmet sich in ihrem Beitrag „Frauen sprechen weltweit immer auch Prosa“ Gender-relevanten Untersuchungen der akkustischen (Re)Präsentation von Frauen und den kruden Argumenten warum etwa Frauen in akkustischen Sammlungen auch heute noch, im Radio als Nachrichtensprecherinnen u.a. im UK länger als in den Arabischen Emiraten massiv unterpräsent waren und auch der Tatsache, dass Frauen über lange Zeit stimmlich als Sängerinnen Platz fanden, nicht aber als sprechende Subjekte.
Und sofern es sich zeitlich gut ausgeht werden wir gemeinsam auch Beispiele einer anderen akustischen Globalisierung zu hören kriegen, nämlich aus Jonathan Fischers Beitrag „Hip Hop – eine Welt unter einem Beat„. Das Spannende daran war, so viel verrate ich hier schon, dass die Beispiele eine unglaubliche Varietät des Genres aufgezeigt haben, und gleichzeitig sich mir nach wie vor die Frage stellt, warum so viel Ösi Hip Hop noch immer nahe an Gangsta Klischees hängt, während das bei keinem der von Fischer zu Gehör gebrachten Beispiel nur annähernd so war.
Alle anderen Beiträge vom Hörstadt Symposium sind bald an dieser Stelle verlinkt und zum Nachhören bereitgestellt.