Dorrit Bartel gelingt es, die Lebensgeschichte von Adane in eine kraftvolle Erzählung zu verwandeln, die nicht nur berührt, sondern auch inspiriert. Mit einem feinen Gespür für kulturelle Nuancen und historische Zusammenhänge beleuchtet sie die Reise eines Jungen, der aus der äthiopischen Savanne in die intellektuellen Gefilde der DDR gelangt. Die Erzählung zeigt eindrücklich, wie Bildung nicht nur individuelle Schicksale, sondern auch gesellschaftliche Strukturen transformieren kann.
Bartel verbindet dabei persönliche Einblicke mit einem kritischen Blick auf koloniale und postkoloniale Machtverhältnisse. Ihr Ziel, ein differenziertes Bild Afrikas zu zeichnen und Stereotypen aufzubrechen, wird konsequent verfolgt. Die Lebensgeschichte Adanes wird so zu einem Spiegel für die Herausforderungen und Hoffnungen eines gesamten Kontinents. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zeigt, wie unerschütterlicher Mut und Bildung den Lauf eines Lebens – und vielleicht auch einer Welt – verändern können.
Valerie Springer: “Klare Leseempfehlung!”