Als traurige Beispiele der europäischen Abschottungspolitik können zwei Prozesse gesehen werden, die momentan fernab der Weltöffentlichkeit in Agrigento, Sizilien geführt werden: Sowohl die Besatzung des deutschen humanitären Hilfeschiffes Cap Anamur als auch sieben tunesische Fischer handelten völlig im Einklang mit der UN-Seerechtskonvention auf hoher See, als sie in internationalen Gewässern vor der Insel Lampedusa schiffsbrüchige Bootsflüchtlinge vor dem Ertrinken retteten.
Die italienische Staatsanwaltschaft sieht dies jedoch anders: Der Fall Cap Anamur, der sich im Sommer 2004 ereignete, und die Rettungsaktion der tunesischen Fischermänner im August diesen Jahres endeten jeweils in einer Anklage der Menschenschlepperei.
Gefördert durch das EU-Programm Jugend in Aktion, waren Christine Moderbacher und Annika Lems im September 2007 an einem Prozesstag vor Ort. Im Radiobeitrag, der die beiden Fälle nochmals genauer beleuchtet, kommen verschiedene an den Verfahren Beteiligte zu Wort.
Sendungsgestaltung: Christine Moderbacher, Annika Lems
Übersetzung aus dem Italienischen: Gudrun Leitzenberger
Technik/Schnitt: Sofyann Ben Youssef