Interviewzusammenfassung Euromarsch Österreich
Interview von Thomas Kreiseder mit Leo Gabriel
Die Europäischen Märsche wurden 1997 im Vorfeld zum EU-Gipfel in Amsterdam 1998 gegründet. Sie stellten die Forderungen auf, die dann später zum Beschäftigungsgipfel in Luxemburg geführt haben. Auf europäischer Ebene könne man nur etwas bewirken, wenn international viele Initiativen mobilisiert, ein hoher Mobilisierungsgrad geschaffen werden könne, so Gabriel.
Die Europäischen Märsche seien ein Sprachrohr von allen Ausgegrenzten, die von Sozialabbau und der neoliberalen Politik in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Es gehe darum, dem Abwarten ein Ende zu bereiten und sich selbst zu mobilisieren, so ist es zb in Seattle gelungen, die WTO-Milleniumsrunde zu blockieren. Eine ähnliche Initiative solle auch in Prag im September stattfinden.
Wie kann man etwas verändern? Laut Gabriel müsse dem Nationalstaat eine neue politische Kraft entwickelt werden, die „zivile Gesellschaft”. Nur so könne man auch auf internationaler Ebene auf die Akteure in Brüssel einwirken. Es gehe außerdem darum, den Diskussionsprozeß in Gang zu bringen. Das Grundeinkommen ist beispielsweise eine der zentralen Forderungen.