Schöne Balladen der Jazzgeschichte
Im Jazz wie auch in jeglicher Kunst-, Kirchen- und Volksmusik gibt es solche warme, sanfte und « bluesige » Melodien, die traurig, lieblich kitschig, romantisch, melacholisch sentimental unmittelbar das Herz berühren und die einen traurig oder heiter stimmen je nach Gemütslage. Richtige Herz-Schmerz-Musik! Man nennt diese im langsamen und gemäßtigten Tempo gespielten Musikstücken « Balladen », wobei die stilistischen Grenzen zwischen einer Ballade und einem Blues häufig fließend sind. Es gibt Blues-Variationen von Balladen und umgekehrt. Oftmals gespielte Balladen aus der Jazzgeschichte sind etwa « Body and Soul », « Lover Man », « Willow Weep For Me », « My Funny Valentine », « Moonlight in Vermont », « Round About Midnite », « Autumn Leaves », « All The Things You Are », die sowohl auf schwarze Gospel-, Folklore- und Volkslieder als auch auf Broadway-Musical-Hits zurückgehen. In dieser Sendung werden einige der beliebtesten Jazzballaden in den denkwürdigsten Interpretationsbeispielen vorgestellt. u.a. mit den unvergeßlichen Jazzstars: Billie « Lady Day » Holiday, Sidney Bechet, Lester « Prez » Young, Coleman Hawkins, Don Byas, Ben Webster, Stan Getz, Gerry Mulligan, Chris Conner, Miles Davis und der einmal auch « singende » Trompeter Chet Baker.
Musikbeispiele:
Gone Away Blues (Mezz Mezzrow) Sidney Bechet & Mezz Mezzrow rec. 29. August 1945
Body And Soul (Green/Sour/Herman/Eyton) Billie Holiday (voc) mit Joe Guy (tp) rec.1946
I Cover The Waterfront (Green/Heyman) Lester Young (ts) & Buddy Rich (dm) rec. 1945
All The Things You Are (Kern/Hammerstein) Duo Ben Webster (ts) und Art Tatum (p)
Willow Weep For Me (Ann Ronell) Stan Getz
Moonlight In Vermont (Blackburn/Suessdorf) Chris Conner (voc), Mundell Lowe (g).
A Ballad (Gerry Mulligan) Gerry Mulligan Tentette rec. Jänner 1953 Hollywood
Everything Happens To Me (Matt Dennis/Tom Adair) June Christy (voc) rec. 1949
Blue in Green (Miles Davis) mit: Miles Davis (tp), John Coltrane (ts), Bill Evans (p).
My Funny Valentine (Rodgers/Hart) Chet Baker (tp), Michel Grallier (p), rec. 8. Okt. 1985