Interview mit der Dokumentationsstelle der Antirassistischen Initiative Berlin
„Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen“ – so der Titel eines Berichts, den die Dokumentationsstelle der antirassistischen Initiative Berlin jährlich herausgibt. Darin wird seit 1993 jährlich dokumentiert, wieviele Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland zu Schaden gekommen sind. Der Bericht hat zum Ziel, alle Fälle zu dokumentieren, in denen Menschen ohne die gegenwärtige Asylgesetzgebung wahrscheinlich unversehrt geblieben wären. Rund 5000 Einzellfälle umfasst diese Dokumentation bereits. Der Anspruch ist, strukturellen Rasissmus und seine Auswirkungen sichtbar zu machen und zu belegen.
Laut den Aufzeichnungen der Dokumentationsstelle der Antirassistischen Initiative sind seit dem 1.1. 1993 beispielsweise:
175 Flüchtlinge auf dem Weg in die Bundesrepublik Deutschland oder an der Grenze gestorben,
5 Flüchtlinge sind während der Abschiebung gestorben,
31 Flüchtlinge kamen seit 1993 nach der Abschiebung in ihrem Herkunftsland zu Tode, 70 Flüchtlinge verschwanden nach der Abschiebung spurlos,
Außerdem starben laut der Dokumentationsstelle
67 Flüchtlinge bei Bränden oder Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte,
15 Flüchtlinge durch rassistische Angriffe auf der Straße und
150 Flüchtlinge töteten sich angesichts ihrer drohenden Abschiebung oder starben bei dem Versuch, vor der Abschiebung zu fliehen
Angesichts dieser Menge an menschlichem Leid erstaunt es vielleicht nicht, dass der Ton der Presseaussendung der Dokumentationsstelle durchaus ruppig daherkommt.
Alexandra Siebenhofer hat mit Elke Schmidt/einer Aktivistin der Dokumentationsstelle gesprochen.
ABMOD:
Der Bericht „Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen“ ist erhältlich unter:
http://www.ari-berlin.org/doku/titel.htm. Das Interview mit Elke Schmidt/der Aktivistin der Dokumentationsstelle führte Alexandra Siebenhofer