Die GILC begreift sich als globales Netzwerk zum Informationsaustausch über Themen digitaler Bürger- und Menschenrechte. Schwerpunkte der GILC bilden Fragen zu Privacy, Zensur, Zugang und Infrastruktur zu neuen Medientechnologien. Durch die global disperse Organisationsstruktur der GILC können Aktionen dezentral organisiert und abgewickelt werden. Die GILC setzt sich zusammen aus ca. 60 weltweiten Bürger- und Menschenrechtsgruppen, die aus den unterschiedlichsten kulturellen Regionen stammen und in ihren ökonomischen und juristischen Systemen stark divergieren. Die GILC funktioniert als Koordinationsorgan, über das Mitglieder Themen vorschlagen können und zur Kooperation aufrufen. Demnach versteht sich die GILC als übernationaler Informationsfluß, Austausch und gegenseitige mediale Unterstützung bei der Schaffung eines demokratischen elektronische Raumes, in den Worten Erich Moechels als «Außenposten der Freiheit».
So wurden sämtliche bedeutenden amerikanischen Zensurrechtsprozesse gegen die US-amerikanische Regierung von GILC-Mitgliedern geführt und gewonnen. Weiters geht auf die GILC die erfolgreiche Aufhebung internationaler Kryptographie-Weitergabebestimmungen zurück. Dabei ist die internationale Kooperation vor allem zwischen den USA und Europa von großer Bedeutung, als in beiden Regionen unterschiedlichste datenschutzrechtliche Bestimmungen bestehen, mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen. Der Austausch in diesen Feldern hilft, das sich beide Seiten in ihrer Arbeit und ihren Forderungen ergänzen und neue Konzepte der gesellschaftlichen Gestaltung erarbeiten.
Das Interview führte Tassilo Pellegrini