Barbara Karahan im Gespräch mit Rudolfine Lackner
Die Sendung steht ganz im Zeichen des glorreichreichen 100 jährigens Bestehens der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ), die 1910 in Wien gegründet wurde, um gegen die geschlechtsspezifische Benachteiligung von Frauen in der Kunstausbildung, dem Kunstbetrieb und folglich dem Kunstmarkt anzukämpfen. Die VBKÖ setzte sich stringent für die gesellschaftliche Akzeptanz des Berufs Künstlerin ein.
Im Gespräch mit Rudolfine Lackner, der amtierenden Präsidentin der VBKÖ, thematisiert Women on Air Barbara Karahan oA die historischen Rahmenbedingungen, die Gewichtung der Konstituierung und die ersten Erfolge der VBKÖ. Die Studiogästin erläutert, warum sie — im Gegensatz zum derzeitigen Geschichtsbild — die frühen Kämpfe von Frauen rund um die Gründung der VBKÖ als „Erste künstlerische Frauenbewegung“ benannt haben möchte und warum die Gründung der VBKÖ für sie den Beginn des organisierten künstlerischen feministischen Widerstands in Österreich darstellt.
Ebenso beleuchtet die Sendung das Verhalten der VBKÖ während des NS-Regimes und die fatalen Auswirkungen dieser Zeit auf das revolutionäre, emanzipatorische Potenzial der ersten künstlerischen Frauenbewegung Österreichs. Inwieweit konnte die so wichtige künstlerische Frauenbewegung der 70er Jahre (u.a. VALIE EXPORT und IntAkt) überhaupt von der VBKÖ Kenntnis haben?
Einen weiteren Schwerpunkt nimmt der Relaunch der VBKÖ seit der Übernahme der Präsidentinnenschaft durch Rudolfine Lackner 1998 ein. In der Sendung kommen nicht nur zahlreiche Initiativen wie die Zugänglichmachung des historischen Vereinsarchivs und der restaurierten Kunstsammlung, die Gründung eines Ateliervergabeprojektes oder der Aufbau eines avantgardistischen internationalen Kunstprogramms mit feministischer Ausrichtung zur Sprache. Die Sendung beschäftigt sich auch mit den aktuellen zentralen Arbeitsansätzen der VBKÖ, wie der ersten kritischen Geschichtsaufarbeitung seitens der VBKÖ und den daran anschließenden Publikations- und Forschungsprojekten, performativen queeren Identitätspolitiken und auch globalen Feminismen.
www.vbkoe.org
Gestaltung: Barbara Karahan
Technik: Aleksandra Kolodziejczyk
Musik: Gustav (alias Eva Jantschitsch), Nancy Van de Vate
VBKÖ-Hymne gelesen von Ulla Ebner