Ein ganz normaler Flug nach Brüssel. Donnerstagmorgen, Flughafen Schwechat. Unausgeschlafen und noch etwas müde, stellt man sich in einer Schlange beim Check-In-Schalter an. Alles Routine. Bis man von ein paar Leuten angesprochen wird. Sie halten Dir einen Flyer hin und erzählen, dass auf deinem Flug einen Abschiebung stattfinden soll.
Omar Dibba, Flüchtling aus Gambia, hatte vor acht Jahre in Österreich um Asyl angesucht. Seit sieben Jahren lebt er mit seiner Lebensgefährtin zusammen, seit vier Jahren haben sie einen gemeinsamen Sohn. Sein Antrag auf Asyl wurde abgelehnt, seit einigen Tagen ist er in Schubhaft. Seine Abschiebung soll mit Brussels Airline erfolgen, von Wien Schwechat via Brüssel nach Gambia.
Ein Skype-Interview mit Cornelia Brüll, die zufälligerweise am selben Flug nach Brüssel gebucht war, auf dem die Abschiebung von Omar Dibba stattfinden sollte. Am Flughafen wurde sie von Anti-AbschiebungsaktivistInnen auf die Abschiebung auf ihrem Flug aufmerksam gemacht. Was waren ihre ersten Gedanken? Wie hat sie reagiert? Wie waren die Reaktionen der anderen Fluggäste, des Flugpersonals und der Polizei? Und: was würde sie beim nächsten Mal anders machen?
Ein Gespräch mit Gerd Valchars. Mit Ausschnitten aus einem Video zur Aktion am Flughafen Schwechat.
Abmod:
Cornelia Brüll im Skype-Interview mit Gerd Valchars über die Abschiebung von Omar Dibba. Die Abschiebung hatte auf demselben Flug stattgefunden, den auch sie nach Brüssel gebucht hatte. Mit Ausschnitten aus einem Video zur Aktion am Flughafen Schwechat, durch die auch sie von der Abschiebung erfahren hatte.
Am selben Tag fand übrigens noch eine weitere Abschiebung statt, von der auch die AktivistInnen am Flughafen nur zufällig erfahren hatten. Sie konnte verhindert werden, weil sich vor dem Start der Maschine mehrere Passagiere erfolgreich weigerten sich hinzusetzen und anzuschnallen.