Christine Klementschitz, geb. Kruschnik, 16.6.1889 – 13.11.1944 Ravensbrück. Christine Klementschitz war – wie auch ihr Mann und ihre Söhne – innerhalb der Sozialdemokratischen Partei in Graz in der Ersten Republik führend tätig. In der Annenstraße 30 führte sie eine Geschirrhalle mit bis zu 30 Angestellten. In einem Bericht aus dem Jahr 1945 heißt es: „Die Geschirrhalle war sozusagen eine Nebenzentrale der Grazer Sozialdemokratischen Partei.“ Ernst Klementschitz sen. war mit Josef Stanek am 12. Februar 1934 an der Schießerei am Mariahilferplatz beteiligt gewesen, deretwegen Stanek später gehenkt wurde. Klementschitz sen. überlebte das KZ Buchenwald. Die Söhne Ernst und Erich waren ebenfalls Februarkämpfer und gingen 1936 schließlich nach Spanien, um auf der Seite der Republik zu kämpfen, wo Ernst starb. Erich wurde verwundet und kam über Frankreich nach England. Christine Klementschitz war steirische Vertreterin auf dem internationalen Frauenkongress 1934 in Paris und wurde nach 1934 Landesleiterin der Roten Hilfe. Wegen politischer Betätigung wurde sie am 24. September 1944 verhaftet und nach Ravensbrück deportiert, wo sie am 13. November 1944 ermordet wurde.
aus:
Maria Cäsar / Heimo Halbrainer (Hrsg.)
„Die im Dunkeln sieht man doch.“
Frauen im Widerstand – Verfolgung von Frauen in der Steiermark
Clio – Historische und gesellschaftspolitische Schriften, Band 6
ISBN: 978 – 3 – 902542-01-4
Teil des Projekts „Alltag“
http://alltag.mur.at/