Der Künstler Kiluanji Kia Henda (*1979) untersucht die Kolonialgeschichte seines Heimatlandes Angola und die daraus gewachsene kulturelle Identität bis heute. Hieraus erschließt sich für den Betrachter ein sehr einnehmendes Bild einer prosperierenden jungen Kunst- und Kulturszene in Luanda. Anhand von fotografischen Recherchen und Interviews mit den Protagonisten aus den Bereichen Kunst, Musik, Theater, Literatur und Subkultur übersetzt er die Historie des Landes in eine gelebte Gegenwart. Dem Vorbild der historischen Recherche entsprechend, inszeniert er die Vertreter der jeweiligen Subkultur vor den inzwischen abgetragenen Denkmälern der Kolonialgeschichte. Mit diesem Akt der Aneignung untersucht er das aus verschiedenen Einflüssen gewachsene Selbstbild seiner Generation.
Von allen afrikanischen Staaten ist die Kunstszene Angolas die am meisten in Aufschwung befindliche, da durch die koloniale Vernetzung seit jeher enge Beziehungen nach Portugal und Brasilien bestehen. Im November 2012 wurde Kiluanji Kia Henda für dieses Projekt mit dem Staatspreis für Bildende Kunst Angolas ausgezeichnet.
09.02. — 16.03.2013