Auszug aus meiner 59igsten Sendung Contrast …
Art-Pop von der besten Seite lieferte im Jahr 1980 die Londoner Formation Japan mit ihrem damaligen 4. Album „Gentleman Take Polaroids“ ab. Ich liebte seinerzeit die herrlich spärischen Synthiesounds der sorgfältig geschminkten Herren, welche damit – trotzdem oder eben gerade darum – ihre männlichen Attraktivität ganz bewusst auslebten. Ein Mann, der optisch femininer als eine Frau wirkt, sich aber trotzdem ganz als Mann fühlt und die Frauen liebt, war ja irgendwie was Besonderes. Und Japan gelang es, diese besondere Form der exaltierten Eleganz auch in ihre Musik einfließen lassen. Auf „Gentlemen Take Polaroids“ hörte man weitschweifige, kühle, mit viel Detailliebe arrangierte edle Popsongs, in denen ein Hauch morbider Düsterkeit durchschimmert und die dabei eine unheimliche Leichtigkeit haben. „Taking Islands In Africa“, die nun folgende Nummer ist ein zeitloser Schönling, auch wenn sich nach 33 Jahren schon langsam attraktive Falten über die mit Rouge geschminkten Wangen legen.
Sodann sind noch weitere 8 Titel zu hören, welche die Herzen der HörerInnen höher schlagen lassen sollen …