Unter der Lupe: Obst und Gemüse die „gesunden” Nahrungsmittel, die gar nicht mehr so gesund sind.
Und Biotreibstoff für Europa ist Treibstoff statt Brot und Landraub in Tansania
Lebensmittel auf dem Prüfstand
Im ersten Beitrag nehmem wir unser Obst und Gemüse unter die Lupe. Und was es da zu sehen gibt sind Pestiziede, die unsere Lebensmittel und damit auch uns belasten. DI Kurt Stockinger von Global 2000 spricht über die Pestizidbelastungen von Obst und Gemüse und stellt das von Global 2000 entwickelte Pestizidreduktionsprogramm vor. Der Beitrag von Sabina Traxler wurde produziert für die Sendung „planetarium” im Freien Radio Freistadt.
Beitrag 2: Treibstoff statt Brot – Landraub in Tansania
Fruchtbares Land als Ackerland für Biotreibstoffe… Dort, wo früher Nahrungsmittel für den Eigenbedarf angebaut wurden, dort, wo Vieh geweidet hat, dort, wo Waldfrüchte gesammelt wurden, wachsen nun Energiepflanzen für den Export.
Bis zum Jahr 2010 haben Unternehmen aus den EU-Staaten mindestens 5 Millionen Hektar allein für die Produktion von Biotreibstoffen (auch Agrotreibstoffe genannt) akquiriert. Das entspricht der Fläche von ganz Kroatien. Vielfach erfolgt die Landnahme in Ländern, in denen bereits jetzt eine prekäre Ernährungssituation herrscht, wie etwa in Tansania. Tansania zeichnet sich aus durch politische Stabilität, optimale klimatische Bedingungen, niedrige Löhne, große Anbauflächen, Möglichkeiten zur Steuerbefreiung – ein Paradies für Agro-Konzerne. Der Kampf um das Land ist in vollem Gange. Land ist für die Menschen in Tansania von elementarer Bedeutung. 80% der Bevölkerung lebt am Land und vom Land. Der Verlust ihres Landes bedeutet den Verlust ihrer Lebensgrundlage. Entschädigungszahlungen oder Investitionen in die lokale Infrastruktur bleiben meist leere Versprechungen. Die Ernährungslage verschlechtert sich weiter. Am 9.4 hat das Welthaus Linz eine Diskussion veranstaltet, bei der der Wettlauf um den fruchtbaren Boden in Tansania thematisiert wurde. In den Räumlichkeiten des Vereins Strandgut fanden sich folgende DiskutantInnen ein: Beatha Fabien – Anwältin und Expertin für Landrechtsfragen, Leiterin der Abteilung Öffentliches Engagement der Organisation Haki Ardhi, Tansania, Aaron Buya – Experte für Landwirtschaft und Ernährungssouveränität, landwirtschaftlicher Berater der Organisation ADP Mbozi, Tansania und Wolfgang Pirklhuber – Nationalrat der Grünen, Sprecher für Landwirtschaft und Regionalpolitik .
Behandelt wurden die Fragen:
Was bedeutet die Landnahme für die Bevölkerung in Tansania?
Was hat das mit uns zu tun?
Wie können wir gemeinsam eine zukunftsfähige Entwicklung in Tansania und in Österreich ermöglichen?
Andrew O’Brien, Europäischer Freiwilliger bei Radio FRO, war vor Ort und hat den folgenden Mitschnitt erstellt.Zu Beginn hören Sie Aaron Buya, der über die Situation in Tansania berichtet.
http://www.suedwind-agentur.at/start.asp?termineID=29789&b=278
cc Musik von
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