Ute Bock – Energy Globe Austria

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Klimanews
  • 2013-05-18 Ute Bock_Energy Globe Austria
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In dieser und in der nächsten Sendung bringen wir  positive Beispiele von BürgerInnen-Engagement, die für ein gutes Klima in unserer Gesellschaft sorgen. Heute mit der bekannten Ute Bock, die Flüchtlingen eine Unterkunft gibt. Im zweiten Beitragsteil berichten wir  über die besten Energie- Projekte Österreichs mit dem Energy Globe Austria, der am 24. April in Linz stattfand.

Musik: Four Fathers- Vokalgruppe (Ungarn)

Ute Bock findet, dass wir anders mit Fremden umgehen sollten, als es wir wirklich tun. Nach ihrer Pensionierung mietete Ute Bock Wohnungen für obdachlose Flüchtlinge an. Jeden Abend telefoniert sie  mindestens 2 Stunden mit allen möglichen Einrichtungen, ob sie einen Platz für Flüchtlinge haben, eine Matratze. Notfalls werden die Flüchtlinge auch im Aufenthaltsraum untergebracht. Seit 2012 steht ihr ein Haus in der Zohmanngasse in Wien mit Wohnraum für rund 70 Flüchtlinge und Platz für Beratungseinrichtungen zur Verfügung, wo nun auch Frau Bock selbst in einer kleinen Wohnung lebt. Ute Bock lebt dafür, dass es anderen gut geht. Bei einer Veranstaltung der HTL in Weiz merken wir aber, dass sie erschöpft ist und es ihr selbst nicht gut geht. Sie leidet unter starken Schmerzen wegen ihres offenen Beines, wie sie uns in einem Interview erzählt.

Im zweiten Beitragsteil berichten wir vom Energy Globe Austria, der am 24. April im Power Tower in Linz stattfand und bei dem die besten Energie- Projekte Österreichs prämiert wurden. Der ENERGY GLOBE Award wurde 1999 vom österreichischen Energie-Pionier Ing. Wolfgang Neumann gegründet und ist heute der weltweit renommierteste Umweltpreis. Gastgeber war die Energie AG, mit seinem Direktor Dr. Leo Windtner. Die charmante Arabella Kiesbauer führte durch das Programm.

Im Bereich Feuer gab es mehrere Nominierungen.

Wir möchten die solarbeleuchteten Bushaltestellen im Tennengau erwähnen. Um vor allem die Haltestellen im ländlichen Raum zu beleuchten und sich eine Verkabelung zu ersparen, wurden solare Dünnschichtpaneele auf die Bushaltestellen montiert. Diese werden über eine Fernsteuerung überwacht. Für die Betriebszeiten vor allem in der kalten Jahreszeit von 5 Uhr in der Früh bis zum Sonnenaufgang und vom Sonnenuntergang bis 23 Uhr ist eine moderne LED Solarbeleuchtung aktiv.

Der Gesamtsieg des Abends ging aber an Solar Fidelity. Die Wiener Modemacher spezialisierten sich auf die Kreation von Rucksäcken und Taschen als Solarkraftwerke. Mit einer USB-  Schnittstelle und einer integrierten elastischen Solarzelle können so Handys, Smartphones, Digitalkameras und andere Geräte, die mit 5 Volt versorgt werden, aufgeladen werden. Mag.  Bernhard Lehner spricht darüber.

2) Der Kategorie-Sieger im Bereich Erde kommt aus der Steiermark.

In Graz entstand ein Klimaschutz-Supermarkt, der erste klimaautarke Supermarkt, der mehr Energie erzeugt, als er verbraucht. Die Abwärme der Kühlgeräte wird im Winter zum Heizen verwendet. Architektonisch interessant – von  Love Architecture geplant – zeigt sich dieser Sparmarkt ansprechend mit einer südseitigen Glasfassade und einer geknickten, gefalteten Hülle aus Stahl und Holz und Grünflächen am Dach. Die  gut gedämmte Gebäudehülle verringert den Energieeintrag und die kontrollierte Belüftung schafft in Verbindung mit der Betonkernaktivierung, die zum Heizen und Kühlen verwendet wird, ein behagliches Raumklima. Zusätzlich befinden sich am Parkplatz eine Photovoltaikanlage und eine Elektrotankstelle. Im Mühlgang wurde eine Wasserkraftturbine zur Stromerzeugung installiert. Die  Beleuchtung erfolgt in LED-Technik und Tageslichtsteuerung.
Die verwendeten Baustoffe sind möglichst ohne Lösungsmittel und schadstofffrei. Den Energy Globe nimmt der Architekt DI Michael Leiss entgegen.

Wir möchten auch hier ein weiteres Projekt vorstellen, nämlich wie Algen Öl und Bio-Treibstoff liefern.

3) Der Kategorie-Sieger im Bereich Wasser ist DI Harald Bala mit einer innovativen und energieautarken Abwasserklärung aus Schlachtabfällen und Blut, aus dem Dünger oder Ammoniakwasser für die Industrie erzeugt wird. Das Verfahren nennt sich „Dampfstrippung“. Die dazu benötigte Dampfmenge kommt aus der Abgaswärme der beiden Gasmotoren in Kombination mit einem Dampferzeuger, der mit selbst erzeugtem Biogas betrieben wird.

Der Reinhaltungsverband Trattnachtal nützt dieses Potenzial und holt sich den Stickstoff über dieses Verfahren aus der eigenen Kläranlage in Wallern. Amstetten nutzt die Abwärme seiner Kanal-Abwässer als Energiequelle zum Heizen. Mit einem Wärmekonzept der Baumeister Taubinger GmbH und effizienter Technologie der Ochsner GmbH wird dort seit 2012 die Wärme des Abwassers zum Heizen der Betriebsräume und Werkstätten genutzt. Die beiden alten Gaskessel und Elektroheizkörper haben damit ausgedient. Die aus dem Abwasser gewonnene Wärme wird über eine Fußbodenheizung verteilt. Dieses Konzept spart schon im ersten Betriebsjahr knapp € 21.000 Euro Heizkosten. In 12 Jahren hat sich die Anlage amortisiert.

4)  In der Kategorie Luft gewann Joachim Wolf mit seinen CO2- neutral hergestellten Nudeln.

5) Die Kategorie Jugend entschied der junge Lukas Bernhofer für sich.

Mit DI Dr. Christoph Stangl unterhielten wir uns im Rahmen des Energy Globes über die Solarthermie.

Wir möchten dem Energy Globe-Team und ganz besonders dem Gründer Herrn Ing. Wolfgang Neumann für Ihre so wertvolle Arbeit danken. Herr Ing. Neumann steht uns zu einem abschließenden Interview zur Verfügung.

Einige News und Hinweise:

-In Linz entwickelte Dr. Alexander Krajete ein weltweit neues Umwandlungsverfahren, das aus CO2 und Wasserstoff Erdgas erzeugt. Das Verfahren zur Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist jetzt mit einer vierten Patentanmeldung fertig für den Markt. Es basiert auf Mikroorganismen und nutzt einen natürlichen Stoffwechselprozess der sogenannten Archäa, der unter Ausschluss von Sauerstoff reinstes Methan – also Erdgas – erzeugt. Dieses Verfahren kann sowohl für die Herstellung von Biotreibstoff als auch zur günstigen Aufreinigung von Bio- oder Abfallgas genutzt werden.

-Eine klare Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten hat kürzlich den Vorschlag der EU-Kommission, drei Pestizide vorübergehend zu verbieten, unterstützt. Dennoch wurde die für ein Verabschieden des Verbotes nötige qualifizierte Mehrheit nicht erreicht – unter anderem, weil auch Österreich gegen den Vorschlag stimmte. Die Abstimmung betraf drei Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide, die von den Agrochemie-Konzernen Bayer und Syngenta hergestellt werden und deren Gefährlichkeit für Bienen wissenschaftlich erwiesen ist. „Dass Österreich nun bereits zum zweiten Mal gegen ein teilweises Verbot dieser Bienenkiller-Pestizide gestimmt hat, ist wirklich eine Schande“, so Dagmar Urban, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace. Wir als Klimanews Redaktion wünschen uns von unseren Politikern ein beherzteres Vorgehen in Umweltfragen zum Schutz unserer Bienen und der Artenvielfalt.

-Auf Einladung von NEONGREEN NETWORK kommen am 16. Mai Polly Higgins, britische Prozessanwältin und Umweltaktivistin und Tim Jackson, Ökonom und Autor von „Wohlstand ohne Wachstum“ nach Wien. Gemeinsam mit Bill McKibben Sachbuchautor und Gründer der Klimaschutzorganisation 350.org, der live aus den USA zugeschaltet wird, Alexander Egit, CEO von Greenpeace sowie Harald Katzenschläger, Gründer der Dreamacademia, treten sie bei den bereits 6. ERDgesprächen NEONGREEN NETWORKs, als Vortragende in der Wiener Hofburg vor rund 700 Gäste. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr und ist für jeden gegen eine freiwillige Spende zugänglich. Anmeldungen ab sofort unter www.erdgespraeche.net.

-Der Bundesverband Photovoltaic Austria lädt zum ersten PV-Praktikertag im Burgenland ein: am Dienstag, den 4. Juni 2013 von 9:00 bis 17:00 Uhr im Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt. Themen sind die aktuelle PV-Situation in Österreich, Behördenwege & Bescheide, Förderungen; steuerliche Aspekte; Wartung & Überwachung der PV-Anlage; Qualitätskriterien bei der Auswahl von PV-Modulen; Überspannungsschutz – äußerer Blitzschutz,  Potentialausgleich und Brandschutz bei PV-Anlagen; Möglichkeiten der Stromspeicherung sowie Heizwärme und Warmwasser aus Solarstrom.

-Weitere wichtige Termine in der Steiermark finden Sie auf der Homepage des NOEST.

Diese Radiosendung aus der Reihe der “Klimanews” wurde von Peter und Sabine Schabler in Kooperation mit dem freien Grazer Radio Helsinki produziert und dort erstmals am 18. Mai 2013 ausgestrahlt. Ältere Sendungsbeiträge finden Sie auch auf unserer neuen Homepage www.klima-fit.at

 

 

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