Wir stellen den Klimaschutzgarten in Gosdorf in der Südsteiermark vor und bringen Kurzbeiträge von neuesten Entwicklungen und Projekten von der NOEST und der Ökosan 09, die diesmal ganz im Zeichen der Sanierung stand.
Der Klimaschutzgarten in Gosdorf ist ein Juwel in der Südsteiermark, ein Ort der Bewusstseinsbildung für eine intakte Natur und den Klimaschutz. Außerdem ist er ein Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Beeinträchtigungen in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice Steiermark. Im Garten werden beispielsweise Hummelpopulationen gefördert oder Osterluzeifalter. Angebaut werden selten gewordene Pflanzen und Kräuter, auch alte Obstsorten haben ihren Platz. Zu besichtigen ist dieser Garten wieder im Frühjahr, ab dem ersten April bis Ende Oktober. Am besten verbindet man den Besuch mit einer Radwanderung entlang der Mur. Gosdorf ist ein kurzes Stück nach der Schiffsmühle in Mureck zu finden, die sich wiederum für ein Mittagessen anbietet. Führungen gibt es ab dem Kindergartenalter. Spielerisch werden dabei Klimaschutzmaßnahmen näher gebracht.
Weitere Beiträge vom NOEST Energy- Lunch:
– Heupelletsverbrennung (Dr. Reinhard Padinger):
Die Pelletierung von Heu stellt eine neue Möglichkeit für die Verwertung ungenutzter Grasflächen dar. Eine moderne Anlage erfüllt alle Qualitätsansprüche und wartet auf weitere Einsätze.
– energytalk (Ing. Robert Pichler):
Die Firmen Hammer Haustechnik und Odörfer gründeten den energytalk, wobei namhafte Experten einen Wissensaustausch in den Bereichen Umwelt, Energie und Versorgung pflegen. Am 29. Oktober waren zahlreiche prominente Gäste anwesend: neben LR Seitinger der Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für erneuerbare Energie Güssing Ing. Reinhard Koch, Erwin Stubenschrott von KWB und Karl Totter aus Mureck.
– GO Data (Ing. Georg Oberth):
GO Data ist eine Energiebuchhaltung für Gemeinden, Firmen und Einzelpersonen vor. Ziel ist die Berechnung von Einsparungspotenzialen. Innovativ ist die Idee mittels SMS, die als Erinnerung zur Messung an die zuständige Person geschickt wird. Die Daten werden mittels Internet abgeholt und verwertet. Die Auswertungen werden regelmäßig per Mail verschickt. Weiter Module zur Energieverbrauchsmessung sind in Entwicklung.
– Cluster Erneuerbare Energien Tirol (DI Gernot Becker):
Der Cluster ist ein Netzwerk von Tiroler Unternehmen und Forschungs- und Weiterbildungsinstitutionen. Es versteht sich als Plattform und Transferstelle, die alle Beteiligten vernetzt und als Sprachrohr in Richtung politischer Entscheidungsträger.
Siegerprojekte beim Energy Globe Styria:
Kategoriesieger Luft:
Herr Ing. Ewald Selvicka ist Projektleiter von „energy in minds » , einem EU- Projekt der Concerto- Initiative. Er erhielt mit seinem Team den diesjährigen Energy Globe Award Styria. „energy in minds » ist ein Gemeinschaftsprojekt der AEE Intec mit den Feistritzwerken in der Energie-Region Weiz – Gleisdorf und hat bereits eine CO2- Einsparung von 18 % gebracht. Erreicht wurden sie durch:
– Informationsveranstaltungen: den Public Energy Day.
– Gebäudesanierung , Energy Checks, wobei 10.000 m² Wohn- und Büroflachen energetisch saniert werden sollen.
– Die Errichtung von Niedrigenergie- Gebäuden.
– Thermische Solaranlagen (600m² Sonnenkollektoren) für die Warmwasserbereitung und Heizung in Einfamilienhäusern.
– Nutzung von Biomasse: 150 Pelletskesseln in Privathaushalten, 8 kleine Heizwerke zur Nutzung von Hachkschnitzeln oder Pellets.
– Photovoltaik: 20 Photovoltaikanlagen für Privathäuser mit einer durchschnittlichen Leistung von je 3 kWp.
Kategoriesieger Wasser: Energieschiff- Mochart GmbH
Mit dem beflügelnden Projekt Energieschiff, einem architektonisch interessanten Bau, setzte Alois Mochart ein starkes Zeichen für den Klimaschutz. Das Schiff beherbergt ein Cafe und ist umgeben von einer 300 m² Wasserfläche, die als Wasserspeicher für WC-Anlagen des Cafes dient. Das Energieschiff ist ein innovatives Passivhaus, ausgestattet mit einer Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik. Weitere Ideen setzt Alois Mochart mit einem Energielehrpfad und einem Energietheater um. Dies sollte die Köflacher und die Region darüber hinaus überzeugen, ihre weiteren Schritte in Richtung Erneuerbare Energien zu setzen.
Kategoriesieger Feuer: Grüne Brauerei Göss – Null CO2 Emission in der Brauindustrie. Statt Erdgas nutzt die Brauerei künftig einen Mix aus Einsparungen und Erneuerbaren Energien. Heißwasser entsteht durch das Verbrennen von Rinde, aus Abwasser wird Biogas gewonnen, aus den Trebern (Malzrückständen) entsteht je nachdem, ob sie ausfallen, oder verbrannt werden, Erdgas oder Wärme.
Kategoriesieger Jugend: RE-Life – Ökoservice GmbH
Die Projektleiterin, Frau Helen Krizanic-Nessmann von der Ökoservice GmbH arbeitete mit einer Klasse der Dreihackengasse am Projekt. Dabei wurden Gruppen gebildet, die wiederum ihr erworbenes Wissen mit anderen Klassen zu den Themen Lebensmittel, Müll, Kleidung und Lebensräume bearbeiteten. Am Projekt beteiligten sich auch viele LehrerInnen und Experten.
Daraus entstand ein professioneller Leitfaden zum einfachen Leben mit 21 Tipps und Tricks für ein nachhaltiges Miteinander.
Kategoriesieger Erde: eco²building von den Architekten Poppe und Prehal.
Das Projekt ist bekannt als Logistikcenter für die „Eine Welt Handels AG » in Niklasdorf. Das Gebäude wurde als neuartiges Holzfertigteilsystem entwickelt in Passivbauweise, mit 2200 m² Lagerraum und 600m² Bürofläche. Es wurde als „klima:aktiv haus » zertifiziert und ist mit einer Biomasseheizung und einer
Photovoltaikanlage ausgestattet.
Mit der Sanierung von Gebäuden beschäftigte sich dieses Jahr die ÖKOSAN 09.
Auch der nächste Beitrag überschneidet sich mit dem Energy Globe.
Gesamtsieger des Energy Globe Styria: Passivhausstandard und – komfort in der
Altbausanierung – GIWOG Gemeinnützige Industrie Wohnungs AG, Baumeister Ing. Alfred Willensdorfer
In Graz- Liebenau wurde eine Wohnsiedlung mit 204 Wohneinheiten bis zum Passivhausstandard saniert. Die Sanierung der Siedlung gilt als Pionierleistung im sozialen Wohnbau und bietet den Mietern eine stark verbesserte Wohnqualität ohne Mietpreiserhöhung. Im Gegenteil: Früher mussten die Mieter mittels Einzelöfen heizen. Die Kosten der Heizung belaufen sich jetzt auf 20€ im Monat. Bei der Heizenergie konnten um 90% eingespart werden. Geheizt wird nun mit einer zentralen Raumwärmeversorgung mittels fern überwachter und gesteuerter Belüftungen der Wohnungen. Die Wärmedämmung von 33cm Stärke schließt Kältebrücken und damit Wärmeverluste aus. Ein weiterer Komfortgewinn sind die Wintergärten statt der Balkone und die vorgesetzten Lifte. Auch optisch gewinnt der Bau mit der solarintegrierten Fassade.