Von Hanf und Polyester, von Kämpfen der Lobbyisten, von Kultfilmen, von Kunst und den Gefahren eines genialen, wie praktischen Allround-Materials. Plastik hat die Welt erobert und trotz seines schlechten Rufes: Plastik hat viele Vorteile und was gibt es schöners als einen Polyester-Regenmantel im Oktober?
Paradigmenwechsel zum Plastik
Farben aus Hanfsamen, Papier aus Hanffasern. Hanf war günstig, preiswert und naturschonend und erst diese Tage wird Hanf wieder salonfähig. Grund für die Dämonisierung des Naturmaterials war die Entstehung und Erstarkung der Chemieindustrie. William Randolph Hearst und weitere Interessenten leiteten eine landesweite Kampagne gegen die als mordene Droge dargestellte Pflanze. Mit dem Erfolg, dass 1937 der Marihuana Tax Act durchsetzt und der unliebsame Rohstoffkonkurrent Hanf von Kunststoff verdrängt wurde. Filme, wie „Marijuana – The Devils Weed” von 1935 oder „Reefer Madness” von 1936 waren Kampagnen mit denen das Bureau of Narcotics gegen Hanf mobil machte.
Kunststoff Plastik
Plastik hat viele Vorteile. Kunststoffe sind vielfältig und prinzipiell nicht gesundheitsschädlich. Erst die Reaktion mit anderen Stoffen oder die Veränderung in einen anderen Aggregatszustand kann giftig sein. Sind nun ChemikerInnen eine gefährdete Berufsgruppe und welche Vorschriften für Konzentrationswerte am Arbeitsplatz existieren?
Aber auch Künstlerinnen und Künstler vergreifen sich gerne an Kunststoffen. Die Gesundheitsrisiken waren und sind durch das Einatmen von toxischer Lösungsmittel und toxischer Harze, Kleber und Polyesterdämpfe oftmals enorm.
Mancher Künstler benennt ein Werk nach Kunststoff: John Water’s Film „Polyester” von 1981 ist eine geschmacklose, trashige Darstellung der amerikanischen Mittelklassefamilie, der gelangweilten Jugend und des amerikanischen Lifestyle.
Am Mikrofon: Pamela Neuwirth