Arctic 30
Bereits letzte Woche berichteten wir über die „Arctic 30“ genannten Greenpeace-Aktivist_innen, die am 18. September 2013 beim Versuch, bei der Gazprom-Ölplattform Pirazlomnaya gegen Ölbohrungen in der Arktis zu protestieren, in internationalen Gewässern von der russischen Küstenwache verhaftet worden waren. Den „Arctic 30“ wird Piraterie vorgeworfen. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Diese Woche gab es Haftprüfungen. Am Telefon habe ich Lukas Meus, den Wiener Leiter der Arktiskampagne von Greenpeace. Was gibt es Neues?
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March gegen Monsanto
Weltweit fanden am 12. Oktober wieder Protestmärsche gegen den Saatgut-, Düngemittel- und Pflanzenvernichtungsmittelkonzern Monsanto statt. Die Kritik richtete sich in einem internationalen Aufruf gegen die gentechnische Manipulation durch Monsanto und dessen Geschäftspraktiken. Monsanto versuche durch den Aufkauf von Saatgutfirmen und Patenten sowie durch Knebelverträge mit Landwirt_innen, eine weltweite Quasi-Monopolstellung zu erreichen, behauptet aber auch Greenpeace Deutschland. Der Marktanteil Monsantos bei den weltweit angebauten transgenen Pflanzen liege bereits bei über 90 Prozent.
Beim Marsch gegen Monsanto in Wien wurden die Argumente und Forderungen in einem ungewöhnlich umfangreichen Heftchen, das an Passant_innen verteilt wurde, unter die Leute gebracht. In den Ansprachen wurde mitunter in verschwörungstheoretische Absurditäten abgeglitten. Von einer völligen Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker_innen wie beim Marsch gegen Monsanto im Mai konnte diesmal aber keine Rede sein.
Rund 250 Menschen beteiligten sich in Wien.
Wir bringen ein kurzes Gespräch mit einem der Organisator_innen.
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Die Auslieferung von Özgür Aslan und Yusuf Taş
Ende Juni wurden aufgrund eines in Deutschland ausgestellten Haftbefehls die in Österreich lebenden linken Aktivisten Özgür Aslan und Yusuf Taş verhaftet. Yusuf Taş wurde vor rund einem Monat an Deutschland ausgeliefert. Özgür Aslan hatte heute Haftprüfung.
Sandra Bakutz, Redakteurin von Anatolien Radio hier auf ORANGE 94.0, erzählt am Telefon die Hintergründe.
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Abschottungspolitik der EU bekommt eine neue Dimension: EUROSUR
Nachdem die tausenden Todesopfer im Mittelmeer nicht mehr aus den Medien verschwinden, setzten sich die EU-Innenminister_innen zusammen um zu debattieren. Und herausgekommen ist dabei: Eine Taskforce.
Was diese Arbeitsgruppe plant, darüber hat sich die tagesaktuelle Redaktion von
Radio Corax, Halle, mit Ska Keller unterhalten. Sie ist Mitglied der grünen Fraktion im EU-Parlament. Zunächst wurde sie gefragt, was bei der EU-InnenministerInnenkonferenz passiert ist.
Beitrag entliehen von: http://www.freie-radios.net/59215
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„Das ist dann das Todesurteil“ – Kapitän Schmidt über Rettung und Ertrinken-Lassen von Flüchtlingen.
Im Juli 2004 rettete der Kapitän Stefan Schmidt mit seinem Schiff Cap Anamur 37 Flüchtlinge vor Italien aus einem in Seenot geratenen Schlauchboot. Die juristische Folge: Er stand wegen „Begünstigung illegaler Einwanderung“ vor Gericht und wurde erst nach jahrelangem Prozess freigesprochen.
Das Massengrab Mittelmeer kennt Stefan Schmidt aus seiner eigenen Arbeit als Kapitän nur zu gut. Und die Verhältnisse auf hoher See. Darüber sprach Heike Demmel von Radio Z mit Kapitän Schmidt. Schmidt ist auch Flüchtlingsbeauftragter in Schleswig-Holstein und er unterrichtet Schiffssicherheit an der Seemansschule in Travemünde.
Beitrag entliehen von http://www.freie-radios.net/59228