Seit 2004 machen die USA in Pakistan mit Drohnen Jagd auf mutmaßliche Mitglieder von Al-Quaida und der Taliban. Seit Drohnen zu solchen Zwecken eingesetzt werden, gibt es internationale Kritik. Für den Bericht «Will I Be Next? US Drone Strikes in Pakistan» hat Amnesty vor Ort, in der schwer zugänglichen und entlegenen Region Nord-Waziristan, recherchiert, Fakten zusammen getragen und Forderungen erarbeitet.
Die mehrfache Großmutter Mamana Bibi war 68 Jahre alt, als sie eines gewaltsamen Todes starb. Sie war gerade dabei, auf den Feldern ihrer Familie Okra zu ernten, als sie von zwei US-amerikanischen Hellfire-Raketen in Stücke gerissen wurde. Ihre Enkelkinder, die mit ihr am Feld arbeiteten oder spielten, wurden, teilweise schwerst, verletzt.
Mamana Bibi war weder Mitglied der Taliban noch von Al Quaida, sie war die Frau eines ehemaligen Schuldirektors aus Nord-Waziristan. Warum musste sie sterben? Und, kann es überhaupt rechtens sein, mit Drohnen auf Menschen zu schießen, weil man sie bestimmter Aktivitäten verdächtigt? Was tut eigentlich Pakistan angesichts dieses amerikanischen Tötungsprogrammes, das mutmaßlich schon mehrere tausend Leben gekostet hat?
Anhand des aktuell erschienenen Amnesty-Berichts «Will I Be Next? US Drone Strikes in Pakistan» wollen wir diesen und anderen Fragen nachgehen, sowie uns mit den Hintergründen des US-Drohnenkrieges in Pakistan befassen.