In dieser Sendung berichten wir von der Ernährungssouveränität, die in Österreich gerade im Entstehen ist.
— Doris Holler-Bruckner ist Chefredakteurin der Internetzeitung oekonews und langjährige Partnerin unserer Klimanews. In einem Interview berichtet sie von ihren Aktivitäten und Schwerpunkten.
— Wir rufen auch heuer wieder zum Autofasten auf und möchten zum Mitmachen bei der Aktion „Critical Mass“ – regelmäßig stattfindenden Radfahr-Aktionen ermuntern.
— Zuletzt bringen wir einige Ankündigungen und News.
Die Musik stammt wieder vom A Capella Festival Total Vokal in Graz.
Was ist Ernährungssouveränität und wie ist sie entstanden?
2007 wurde in Mali ein weltweites Forum für Ernährungssouveränität geschaffen mit dem Namen Nyéléni. Das ist der Name einer malischen Bäuerin. Die Deklaration lautet:
„Ernährungssouveränität ist das Recht der Völker auf gesunde und kulturell angepasste Nahrung, nachhaltig und unter Achtung der Umwelt hergestellt. […] Sie ist das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen. Ernährungssouveränität stellt die Menschen, die Lebensmittel erzeugen, verteilen und konsumieren, ins Zentrum der Nahrungsmittelsysteme, nicht die Interessen der Märkte und der transnationalen Konzerne.“
In Mali diskutierten 500 Menschen aus aller Welt über die notwendige Veränderung und mögliche Gestaltung des Agrar- und Ernährungssystems.
Seit Anfang 2013 laufen die Vorbereitungen für ein österreichisches Forum für Ernährungssouveränität — Nyeleni Österreich 2014. Das Forum wird vom 13. bis 17. April 2014 im Schloss Goldegg im Pongau, Salzburg stattfinden.
Es werden noch Menschen gesucht, die sich einbringen wollen. Wir berichten von einem Vernetzungstreffen im Grazer Forum Stadtpark, wobei uns Martin Mayr aus der österreichischen Koordinierungsgruppe für ein Interview zu Verfügung stand. Näheres finden Sie auf der Homepage www.ernährungssouveränität.at
Unter den Teilnehmern ist DDI. Dr. Helmut Hoffmann aus Graz, der uns ein Interview gibt.
Er berichtet von seinen Erkenntnissen in der Landwirtschaft. In diesem Zusammenhang möchten wir nun in der Fastenzeit zum Fleischfasten aufrufen, dem ursprünglichen Sinn der Fastenzeit.
Martina Almer erklärt und WWOOF Österreich. WWOOF ist ein, von England ausgehendes, weltweites Netzwerk von biologischen Bauernhöfen, auf denen man für freie Kost und Unterkunft mithelfen kann. Die Anfangsbuchstaben WWOOF stehen für „We are Welcome On Organic Farms“.
Christina Gissing möchte ebenso ihren Beitrag für eine bessere Welt leisten.
Sie erzählt von sich und der „Kleinen Farm“, einer neuen Form der Landwirtschaft.
Doris Holler-Bruckner, die sich als Hainburg Aktivistin betätigte, ist Chefredakteurin der Internetzeitung oekonews. In ihrem Interview erzählt sie über die Zeitung und ihre Schwerpunkte.
Wie jedes Jahr möchten wir auch heuer wieder zum Autofasten aufrufen, was in Städtischen Regionen mit einem dichten öffentlichen Verkehrsnetz sicher leichter gelingt. Beim Autofasten geht es aber auch darum, Autofahrten zu reduzieren, indem man sich überlegt, ob der Verkehrsweg überhaupt nötig ist oder Fahrgemeinschaften gründet. Wenn möglich, sind Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder in einer Fahrgemeinschaft zurück zu legen.
Die „Critical Mass“ ist eine internationale Aktion, die ihren Ausgang 1992 in Los Angeles nahm. Seit diesem Start treffen sich Radfahrer weltweit mehr oder weniger regelmäßig zu gemeinsamen Fahrten durch die Städte. In einigen österreichischen Städten findet die Aktion regelmäßig statt. Sie sind im Internet angekündigt, unter www.criticalmass.at.
Ankündigungen und News:
-Erstmals bitten wir eine Petition zu unterstützen für die Menschen, die vielleicht ihre Stimme erheben für den Schutz der Umwelt. Im Anlassfall ist dies Dr. Gerhard Heilingbrunner, der Ehrenpräsident des Umweltdachverbandes. Für uns ist es wichtig, Gerechtigkeit gelten zu lassen und den Schutz von Umweltschützern zu gewährleisten. Daher bitten wir Sie, die Petition „Nimmer Wurscht“ zu unterzeichnen. Auf der folgenden Website finden Sie auch weitere Informationen: www.nimmerwurscht.at.
-In Österreich ist nach den Film-Klassikern „We feed the World“, Let´s make money“ und anderen ein, unserer Meinung nach, neuer Film-Klassiker
entstanden mit dem Namen „Macht Energie“. Die Energieproduktion steht im Fokus von Macht und Geld. Die Gewinne sind hoch und fossile Energiequellen Öl, Gas und Atom werden nach wie vor subventioniert. Dieser kritische Film zeigt ebenso positive Beispiele auf. Den Trailer zu diesem Film von Hubert Canaval und Corinna Milborn, finden Sie auf Youtube: Macht Energie.
Ein weiterer empfehlenswerter Film heißt „Leben mit der Energiewende 2- 100 % regenerativ“ von und mit Frank Farenski. Er ist zur Gänze auf Youtube zu sehen, was wir sehr empfehlen möchten.
-Das größte Solarkraftwerk ist kürzlich in Californien in Betrieb gegangen. Mit einer Leistung von 396 Megawatt würde es für rund 140.000 kalifornische Haushalte reichen. Das Kraftwerk Ivanpah, das sich in der kalifornischen Wüste auf einer Fläche von 14 Quadratkilometern erstreckt, hat drei je 140 Meter hohe Türme, die von jeweils 100.000 nachgeführten Spiegeln umgeben sind und von denen das eingestrahlte Sonnenlicht zu den Türmen geleitet wird. Damit werden Keramikelemente in den Türmen auf die gigantischen Temperaturen von 800 bis 900 Grad Celsius erwärmt. Das Wasser verdampft und der Dampf treibt eine Turbine an, die dann Strom erzeugt. Wärme kann auch für die Nacht gespeichert werden, wodurch es kein Problem gibt, Strom auch in der Nacht und nicht nur bei Tag zu liefern.
Bei diesem Gemeinschaftsprojekt NRG Solar und Bright Source Energy und Google ist auch Google um ein besseres Image bemüht.
-Generation Earth Tirol ist eine Gruppe von engagierten Jugendlichen und vernetzt junge Leute, die sich für Umwelt, Klimaschutz oder Entwicklungszusammenarbeit interessieren. Bei Treffen, kleinen Aktionen und anderen Veranstaltungen steht der gegenseitige Austausch und das Umsetzen von Projekten im Vordergrund. Wer mitmachen möchte, kann sich Infos holen unter www.generationearth.at.
— Trotz gravierenden Änderungen in der Förderpolitik ist das Interesse an Photovoltaikanlagen weiter ungebrochen. Im Vorjahr wurden geschätzte 15.000 Anlagen mit einem Anschlusswert von 250 MWp errichtet. Dieser Trend wird sich 2014 fortsetzen, jedoch werden deutlich mehr Kleinanlagen- 3-20 kWp- mit dem Schwerpunkt Eigenversorgung im Umfeld der „Smart Homes“ errichtet werden. Das Praxiszentrum des Bundesverbandes Photovoltaik bietet 2014 neben der HTL Hollabrunn praxisorientierte Weiterbildungskurse auch an der HTL Bulme Graz/Gösting, am Schulungszentrum in Fohnsdorf und im Herbst an der HTL Waidhofen an, um den neuen Trend von Eigenverbrauchsanlagen umsetzen zu können. Die Kurse richten sich an ausführende Firmen, PV-Spezialisten aber auch an Planer und interessierte Endkunden.
— Im Rahmen des Forschungsprogramms StartClim werden heuer wieder Projekte vergeben. StartClim versteht sich als Forschungsprogramm, das hilft, Anfänge zu setzen. Diese sollen in StartClim so weit geführt werden, dass darauf aufbauend weiterführende Anträge bei geeigneten Forschungsförderungseinrichtungen gestellt werden können. Die Themen reichen vom Tierschutz bis hin zum Wegweiser Klimawandel und Gesundheit. Nähere Infos finden Sie unter http://www.austroclim.at.
— In Modena ist die erste Anlage zur Herstellung von aus Algen gewonnenem Biodiesel in Betrieb gegangen. Einige Tankstellen mit aus Algen erzeugtem Biodiesel sind bereits in den USA sind in Betrieb. Von Vorteil ist nicht nur dessen Schwefelfreiheit, sondern auch die bessere Schmierfähigkeit und die wegen ihres natürlichen Sauerstoffgehaltes vollständigere Verbrennung im Motorinneren. Auch preislich wird dieser neue Kraftstoff immer interessanter.
— Die amerikanischen Banken Citigroup und Bank of America haben Bonuszahlungen in Millionenhöhe an zwei Verantwortliche der Obama-Administration gezahlt. Die Begünstigten, Stefan Selig und Michael Froman, sind die “Väter” einer Reihe von Freihandelsabkommen, zu denen auch das umstrittene EU-USA Abkommen (TTIP) gehört. Dies berichtet die US-amerikanische Antikorruptionsplattform „Republic Report“. Dieses Freihandelsabkommen begünstigt wieder einige wenige Reiche. Im Internet kursieren einige Petitionen, die gegen dieses Freihandelsabkommen und für eine gerechtere Wirtschaft auftreten. Wir meinen, diese Petitionen sind unterstützenswert!