In der Reihe „A Bissal Geschichte“ interviewt FROzine Redakteur Jürgen Klatzer Historiker zur historischen Entwicklung Europas.
Heute stand die Beziehung zwischen Europa udn Nordamerika am Programm. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist Dr. Marcus Gräser, Historiker und Institutionsvorstand für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität.
Neben aktuellen Entwicklungen rund um die „humanitären Interventionen“ der USA oder der Datensicherheit, wird auch auf die Geschichte der europäischen Auswanderer eingegangen.
Europa und Nordamerika: Eine privilegierte Beziehung?
Lange schienen Europa und Nordamerika in einer privilegierten Beziehung zueinander zu stehen: Die Idee des „Westens“ band beide Weltregionen in der Zeit des Kalten Krieges aneinander und nach dem Zerfall der sowjetischen Herrschaft wurden viele osteuropäische Staaten in die privilegierte Beziehung aufgenommen. Gleichwohl steht die Frage im Raum: Wie hoch ist heute das Mass an Gemeinsamkeit zwischen Europa und den USA? Im Vortrag wird auf die Faktoren verwiesen, die seit dem Beginn der europäischen Kolonisation in Nordamerika, seit dem 17. Jahrhundert, zur Gemeinsamkeit beigetragen haben: europäische Auswanderer, Ideen, ein gemeinsames Wirtschaftssystem. Zugleich werden aber auch Themen angeschnitten, die Europa und Nordamerika auseinandergetrieben haben: Machtpolitische Auseinandersetzungen, konkurrierende Identitätsentwürfe und der Umstand, dass die beiden nordamerikanischen Staaten schon lange nicht mehr Zuwanderung nur aus Europa erfahren.
Univ.-Prof. Dr. Marcus Gräser: Institutsvorstand und Professor für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte. Er hat Mittlere und Neuere Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main studiert und ist dort 1993 promoviert worden
Quelle: https://vhskurs.linz.gv.at