Matthias Mulitzer ist Architekt und in der Klarheit seines Zugangs und der Logik seiner Abläufe ist vieles erstaunlich und sympathisch: Das Thema seiner Diplomarbeit war ein Kloster in Salzburg und das stellte die Weichen für seine Tätigkeit und Passion bis heute. Mit der Diplomarbeit als Basis wurde er mit der Planung der gesamten Klosteranlage beauftragt. Die Zeitläufe in solchen Einrichtungen sind von gewöhnlichen Abläufen entkoppelt und so kann es leicht sein, dass an so einem Vorhaben schrittweise 15 Jahre lang gebaut wird. So konzentriert, wie man sich das Leben eines Mönchs oder einer Schwester vorstellt, ist wohl auch der Zugang von Matthias Mulitzer: er arbeitet allein und obwohl er der digitalen Welt nicht abgeneigt wird, zeichnet er alles mit der Hand, fertigt Pläne zumeist bis zum Format A3, um auch den Umgang damit einfach zu halten. Als international anerkannter Experte für Klöster hat er auch eine Anlage in Venezuela konzipiert und betreut auch deren Umsetzung. Aus seismischen Gründen ist es dort notwendig ein Skelett aus Stahlbetonrahmen zu bauen. Dieses ist komplett und somit ist die Geometrie für die weiteren Projektphasen fixiert, auch wenn die Ausfachung mit Adobeziegeln erst nach und nach erfolgt.
Aber Matthias Mulitzer hat auch weltliche Auftraggeber, die mit neuen Bauaufgaben wiederkehren. Diese reichen von einer Scheune für Bücher bis zur Bankfiliale am Stephansplatz in Wien.