Livebericht von der Antirepressionsdemo in Graz am 22. Mai 2014. Hier ein Script der Einführung:
Falls ihr gerade nicht bei der Anti-Repressionsdemo in Graz dabei sein könnt, erfahrt ihr von uns jetzt gleich, was dort los ist. In wenigen Minuten schalten wir live zur Demo, Imre ist für VON UNTEN vor Ort.
Aber zuerst noch etwas Hintergrundinformation zur heutigen Demo:
Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren marschierten Rechtsextreme aus ganz Europa letzten Samstag in Wien auf. „Identitäre“ nennen sich die neuen/alten Rechten. Ihr Ziel ist die Aufrechterhaltung einer europäischen Identität. Natascha Strobl von der Offensive gegen Rechts im VON UNTEN Interview über diese neue rechte Bewegung:
O-TON: Strobl Identitäre neue Generation
In der neuen Hülle finden sich bekannte rechte Positionen: Gegen Einwanderung und gegen Islamisierung sind die Identitären. Sich zur eigenen regionalen, nationalen und kulturellen Herkunft bekennenen, das ist für diese Gruppierung mit „identitär“ gemeint. Fast könnten sie einem Leid tun, die Rechten, die anscheinend keine eigene Identität abseits ihrer Hautfarbe und Herkunft haben. Sonst müssten sie sich ja nicht so davor fürchten, diese Identität zu verlieren. Warum die Identitären nicht einfach ignoriert werden können, erklärt Natascha Strobl von der Offensive gegen Rechts so:
O-TON: Strobl Die Gefahr der Identitären (nicht ignorieren)
Auf jeden Fall marschierten mehr als hundert dieser Identitären am Samstag, den 17. Mai, in Wien auf. Die Gegendemonstration war besser besucht. Mehr als 400 Personen versuchten den Aufmarsch der Identitären zu verhindern. Tatsächlich konnte verhindert werden, dass die Identitären die belebte Mariahilferstraße entlangmarschieren konnten. Die Polizei ging mit Gewalt und Tränengas gegen die Gegen-Demonstrant*innen vor. 37 linke Demonstrant*innen wurden festgenommen. Auf einem Videomitschnitt von VICE ist zu sehen, wie sich vier Polizisten auf einen Teilnehmer der Gegen-Demonstration stüzen, ihn zu Boden bringen und dort weiter auf ihn einprügeln. Die Polizei wiederum meint, sie wäre von den Demonstrant*innen angegriffen worden. Wieder wird so versucht, Polizeigewalt zu rechtfertigen. Wie wir in den Meldungen bereits gehört haben, ist das Wort De-Eskalation für viele Polizist*innen anscheinend ein Fremdwort.
In Graz zeigt man heute Solidarität mit den linken und antifaschistischen Demonstrant*innen in Wien. Um 16.00 Uhr hat man sich für eine Anti-Repressionsdemo bei der Uni Graz getroffen. Hier in Graz sind die Identitären ja ziemlich gut organisiert. Auch deshalb ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen. Wir schalten jetzt live zu unserem VON UNTEN Reporter Imre, der bei der Anti-Depressions Demo vor Ort ist:
LIVEINTERVIEW