Anmoderation [nicht im Audiofile vorhanden]:
Heute am Montag, den 23.Juni war der Prozess gegen Martin, der im Zuge der Demonstrationen gegen den Identitären-Aufmarsch in Wien festgenommen und eingesperrt worden war.
Wir sprachen mit zwei Kundgebungsteilnehmer_innen, die vor Ort auf den Start des Prozesses warteten.
Abmoderation [nicht im Audiofile vorhanden]:
Mit etwas Verspätung startete der Prozess dann gegen 10.30Uhr im Landesgericht Wien.
Der Saal war mehr als voll. Viele solidarische Prozessbeobachter_innen saßen sogar am Boden, um den Justizschauspiel beizuwohnen.
Die Beweisaufnahme begann mit der Einvernahme von Martin.
Der Angeklagte legte ein Teilgeständnis ab.
Martin gestand, einen Polizisten geschubst zu haben.
Auf die Frage der Richterin „Warum“ entgegnete er, dass er es nicht okay finde, dass den Nationalisten der Weg freigemacht wird.
Wie den Nationalistinnen und Nationalisten der Weg bei dem Identitärenmarsch am 17.Mai „frei gemacht“ worden war, wurdebei der Zeugenvernahme des Polizisten deutlich.
Der Polizist gab an, eine Sitzblockade, die den Marsch der Identitäten blockiert hatte, zu sprengen – indem er begann, einzelne Demonstrant_innen herauszuziehen.
Der Polizist gab zu, dass er den Angeklagten Martin zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat.
Das rechtskräftige Urteil lautet 5 Monate bedingte Haft auf drei Jahre Bewährung.
Und 500€ Schmerzensgeld – die allerdings Martin; und nicht der Polizist bezahlen muss, weil er sich seiner Aussage nach, bei den Faustschlägen in Martins Gesicht Schürfwunden an der Hand zugezogen hatte.
Das Urteil – 5 Monate Haft auf Bewährung – Das heißt für Martin, dass er nun endlich nach über 5 Wochen Knast, heute am Montag den 23.Juni um 13Uhr, die Justizanstalt Josefstadt verlassen konnte.