SKRIPT
Wir beginnen die heutige Ausgabe der QFN damit, euch mal zu erklären, was wir da eigentlich machen: nämlich queer-feministische Nachrichten. und was heißt das jetzt genau?
Wir legen einen Schwerpunkt auf
* die Sichtbarmachung von Machtverhältnisse und Unterdrückungsstrukturen, (ins Besondere was Sexismus, Rassismus und Kalssismus angeht)
*Themen, die Normalität und das was als Normal gilt kritisch hinterfragen
*Themen, die sich nicht nur mit männlichen und weiblichen, sondern mit einer Vielfalt an Geschlechtern beschäftigen
*Themen, die sich mit Sexualität abseits der als «normal» geltenden Heterosexualität auseinandersetzen
*Themen rund um die Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern sowie
*sozial- und gesellschaftspolitische Themen
Unsere Kurzmeldungen zu diesen Themen kommen aus dem internationalen, nationalen und Graz-bezogenen Raum. Ausserdem bemühen wir uns auch darum, euch über aktuelle Veranstaltungshinweise oder Literaturtipps zu informieren. Wenn Themen besonders brennend sind oder uns besonders aufregen, gibts auch längere Beiträge.
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ÖSTERREICH
Vor 2 Wochen fand in ÖSterreich der Formel 1 Grand PRix statt. Andreas Gabalier sang bei diesem Anlass die österreichische Bundeshymne — allerdings ohne der mittlerweile per Gesetz beschlossenen Änderung zu «Söhnen und Töchtern». Die Reaktionen reichten von Empörung auf Seite von Feministinnen bis hin zu einem Shitstorm gegenüber der Frauenministerin Heinisch-Hosek, die Gabaliers Auftritt kritisierte. Die QueerFemRedaktion möchte dies nicht unkommentiert lassen.
Abgesehen davon, dass es sich bei der textlichen Änderung in der Bundeshymme um einen parlamentarischen Entschluss, also eine gesetzliche Regelung, aus dem Jahr 2011 handelt, zeigt sich einmal mehr durch Gabaliers ignorantes Verhalten ZITAT «wir in einer Zeit leben, in der die Damenwelt geschätzt und gewürdigt wird und man das nicht im Jahr 2014 immer noch mitbetonen muss, dass die Frauen gleichberechtigt sind» ZITAT ENDE als auch Reaktionen der Öffentlichkeit ZITAT„auch einem Großteil der Frauen aus dem Herzen gesprochen, die mit den Minderheitenideen der linken Emanzen wenig anfangen können“ ZITAT ENDE, dass die österreichische Gesellschaft nach wie vor sexistisch und nationalistisch geprägt ist.
Aus einer möglichen feministischen Perspektive geht es schließlich darum, die Leistungen von Frauen in Österreich zu würdigen. Und dies wurde durch sprachliche Veränderungen, überhaupt erst durch die Nennung von Frauen, durchgeführt. Welche Frauen damit gemeint sind sei dahingestellt. Zentral erscheint hier Frauen sichtbar zu machen, der sich Gabalier öffentlich und direkt verweigerte.
Aber darüber hinaus stellen wir uns die Frage, ob nicht an Stelle von gleichberechtigter Repräsentation das Abschaffen ideologischer Nationalismus- und Patriotismusverherrlichung das Thema sein sollte. Und ob wir überhaupt so etwas wie eine österreichische Bundeshymne brauchen.
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Salzburg
Pro-Choice-Demo gegen den 1000-Kreuze-Marsch in Salzburg
Am 25.Juli wollen ultra-religiöse ChristInnen wieder mit einem sogenannten “Marsch für das Leben” das lange erkämpfte Frauen*recht auf Schwangerschaftsabbrüche angreifen.
Daher wird zu einer Pro-Choice-Gegendemo aufgerufen. Pro-Choice meint Selbstbestimmung von Frauen über ihre Körper und ihr Leben, wozu die reproduktive Freiheit entscheidend dazu gehört. Eine Illegalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, wie sie die organisierten AbtreibungsgegnerInnen um Human Life International, Jugend für das Leben und Co fordern, für ungewollt Schwangere lebensgefährlich.
Die Veranstalterinnen der Pro-Choice-Demo in Salburg rufen zu einer breiten Beteiligung bei der Demo auf und freuen sich über jede Unterstützung! Also Fahrgemeinschaften bilden und Bahntickets mit Gruppenermäßigung checken und am 25. Juli in salzburg für das Selbstbestimmngsrecht von Frauen eintreten!
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Graz
Kürzungen bei Frauenorganisationen in Graz nicht notwendig
Wie bereits berichtet, findet In Graz gerade ein Kahlschalg im Bereich der Frauenorganisationen statt. Diese Kürzungswelle fällt mittlerweile auch in ganz Österreich auf. So hat die Plattform 20.000 Frauen eine österreichweite Unterstützungskampagne für das Frauengesundheiszentrum gestartet. Verantwortlich für diese Kürzungspolitik ist ausgerechnet Frauenstadträtin Martina Schröck. Schröck argumentiert damit, dass die Stadt sparen müsse und das Budget des Frauenreferats zu gering sei, als dass der bisherige Vertrag mit dem FGZ weitergeführt werden könne. Für die Grüne Frauensprecherin und Gemeinderätin Daniela Grabe sind das Ausreden.
o-ton 1
Martina Schröck hätte bei den Budgetverhandlungen ihr Position besser nutzen können und eine Erhöhung fürs Frauenressort herausverhandeln können. dadurch wäre die finanzierung der stelle der ufb sowie die fortschreibung des Vertrags mit dem fgz möglich gewesen. und auch bei den bevorstehenden budgetverhandlungen hätte sie eine vorteilhafte ausgangslage.
o-ton 2
diese Ambitionen hat Martina Schröck als Frauenbeauftragte offenbar aber nicht. So hat sie ja bereits angekündigt, dass eine Erhöhung des Budgets des Frauenresorts nicht zu erwarten ist.
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Tipp:
Die neue Ausgabe des WeiberDivans ist da! Die feministische Literatur-Rezensionszeitschrift war bis jetzt dem feministischen Monatsmagazin an:schläge beigelegt. Mittlerweile kann der WeiberDivan unter weiberdivan.at aboniert werden. Auf der Homepage kann mensch auch online Rezensionen zu Neuerscheinungen lesen. Außerdem gibt es ein umfassendes Archiv, in dem alle Ausgaben des Weiber Divans bis in Jahr 2008 als pdf zugänglich sind. Also schaut mal rein, auf weiberdivan.at!