Das Klavier Trio – Die Kunst des Jazz-Piano-Trios

Podcast
Meine Jazzkiste
  • 12 Jazz Piano Trios
    59:36
audio
57:00 Min.
Louis Armstrong - Ikone des Jazz
audio
57:00 Min.
Sultans of Jazz – Jazz aus der Türkei
audio
57:00 Min.
In Memoriam Paco de Lucia
audio
57:01 Min.
Soulful Christmas – Swingin‘ and Groovin‘ with Santa
audio
57:01 Min.
The Last Turkish Sultans – zu Ehren an Nesuhi & Ahmet Ertegün
audio
57:01 Min.
Grupo Los Santos – Afro-Cuban Jazz vom Feinsten aus New York City
audio
57:01 Min.
Barbara Donald – Trompeterin im Schatten ihrer männlichen Kollegen
audio
57:01 Min.
Ode to Joe – Zawinuls Anfänge als Kapellmeister
audio
57:01 Min.
Mode for Joe – Tribut an Joe Henderson
audio
57:01 Min.
No Coast – Jazz am Rande Amerikas zwischen den Küsten

Sendung 12 (Erstausstrahlung: Dezember 2009)

Das Klavier Trio – Die Kunst des Jazz-Piano-Trios

Mit der harmonischen und tonalen Verfeinerung des Modern Jazz nahm auch die Bedeutung des Klavierspiels und die Rolle des gestalterischen Pianisten im Jazz zu, so etwa bei der Entwicklung und Ausprägung des intimen Klaviertrios mit einem klassischen Konzertflügel begleitet vom Kontrabass und Schlagzeug. Als stilbildende Klavier-Schule des Modern Jazz sollte sich einerseits die coole Richtung von Lennie Tristano oder Nat King Cole, andererseits der expressive Stil von Bud Powell erweisen, die jede für sich einen ganz großen Einfluss auf den modernen Jazz hatten. Zu den hornartig spielenden Pianisten gehört schließlich Thelonious Monk, dessen unorthodoxer Stil mit Blockakkorden und vertrackten Rhythmen, direkt oder indirekt eine ganze Generation von Jazzpianisten prägte. Als Trendsetter sollten sich jedoch Oscar Peterson, George Shearing und Horace Silver oder der lyrische Bill Evans erweisen, in dessen Fußstapfen so große Meister wie Paul Bley, Steve Kuhn, Chick Corea, Keith Jarrett und sogar Herbie Hancock traten. Gerade im engen Zusammenspiel von Klavier, Bass und Schlagwerk in gegenseitiger Improvisationen altbewährter Standards entstand jene fluktuierende Kommunikation, Dynamik und Feeling, die einem guten und swinging Klaviertrio so eigen ist und es auszeichnet. Besonders die Trioaufnahmen von Bill Evans schufen zweifellos neue Dimensionen für das Improvisationsspiel im Allgemeinen und setzten neue Maßstäbe für das Klavier-Trio im Besonderen. Die musikalische Interaktion und der perfekte Zusammenklang der Gruppe machen die besondere Güte des Bill Evans Trio aus. Dass auch eine kreative Weiterentwicklung sowie musikalische Klangerweiterung der tonalen Klaviermusik eher von der Improvisation als vom vorgegebenen Notenmaterial möglich war, beweist die Vielfalt der Richtungen und Schulen nach dem Meilenstein Bill Evans innerhalb der frei improvisierten Klaviermusik mit Cecil Taylor und dessen Gefolgschaft im globalen Free Jazz.

Musikbeispiele:

Duke Ellington/Charles Mingus/Max Roach: Money Jungle (Duke Ellington)
Thelonious Monk/Oscar Pettiford/Kenny Clarke: Caravan (Juan Tizol)
Thelonious Monk/Percy Heath/Art Blakey: Blue Monk (Thelonious Monk)
Bud Powell/Michel Gaudry/Art Taylor: Una noche con Francis (Bud Powell)
Bill Evans/Scott LaFaro/Paul Motian: Milestones (Miles Davis)
Lennie Tristano Trio: All The Things You Are (Hammerstein & Kern)
Wynton Kelly/Ron McClure/Jim Cobb: On A Clear Day (Lerner/Lowe/Lane)
Duke Ellington/Ernie Shepherd/Sam Woodyard: The Shepherd (Duke Ellington)
Paul Bley/Gary Peacock/Paul Motian: Blues (Ornette Coleman)
Chick Corea/Miroslav Vitous/Roy Haynes: Bossa (Chick Corea)

Gestaltung & Am Mikrofon: Helmut Weihsmann
Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher

Schreibe einen Kommentar