Brother Soul – Mr. Andy Bey

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29. Sendung (Erstausstrahlung: Mai 2011)

Brother Soul – Mr. Andy Bey

Der schwarze (soulige) Sänger und Pianist Andy Bey gehört zu den erstaunlichsten Wiederentdeckungen der letzten Jahre. Mr. Bey kam schon früh mit dem Blues und Jazz in Berührung; er war erst dreizehn Jahre alt, als sein erstes R&B-Soloalbum erschien, Mama’s Little Boy’s Got the Blues; als Teenager gründete er mit seinen beiden Schwestern Salome und Geraldine ein Trio namens Andy and The Bey Sisters (1961). Die Vokalgruppe bereiste mehrere Festivals in Europa, wobei sie in Paris eine legendäre Aufnahme mit Kenny Dorham, Barney Wilen und Kenny Clarke machten. Das Trio nahm wenig später zwei swingende Alben für Prestige und eines für RCA auf. 1967 trennte sich allerdings die Gruppe, und ab den 1970er Jahren arbeitete Andy Bey allein weiter, u. a. als Sänger mit Max Roach, Horace Silver, Duke Pearson und Gary Bartz, für den er auch die zornigen Song- und Protesttexte gegen den Vietnamkrieg und die herrschenden Rassendiskriminierung in Amerika schrieb. Gelegentlich arbeitete er mit Pharoah Sanders und dem Perkussionisten Mtume zusammen und unterrichtete Gesang auch an der Jazzschule in Graz, wo er Aufnahmen mit seiner kroatisch-österreichischen Band aufnahm. Von da an kehrte Bey wieder zu einer am Hardbop orientierten Musik zurück und hatte damit mehr Resonanz bei Publikum und Presse gefunden. Anfang 2004 erschien sein Album American Song, mit Liedern aus der Feder von Cole Porter, Jerome Kern, Duke Ellington oder Billy Strayhorn.

Musikbeispiele:

Bey Sisters: Smooth Sailin‘ (Arnette Cobb), rec. 1961
Bey Sisters: Bye Bye Blackbird (Ray Henderson/Mort Dixon), rec. 1959
Bey Sisters: ‚Round Midnight (Monk/Williams), rec. 1965
Bey Sisters: Feeling Good (Cole Porter), rec. 1965
Bey Sisters: Hallejulah, I Love Her So (Ray Charles), rec. 1965
Bey Sisters: Sister Sadie (Horace Silver), rec. 1964
Bey Sisters: Willow Weep For Me (Ann Ronell), rec. 1965
Bey Sisters: Besame Mucho (Velazquez), rec. 1965
Andy Bey & Max Roach: Members Don’t Git Weary (Max Roach), rec. 1968
Andy Bey & Horace Silver: The Show Has Begone (Horace Silver), rec. 1970
Andy Bey & Horace Silver: Old Mother Nature Calls (Horace Silver), rec. ca.1971
Andy Bey & Gary Bartz Nu-Troup: Rise (Gary Bartz), rec. 1970
Andy Bey & Gary Bartz Nu-Troup: Uhuru Sasa (Gary Bartz), rec. 1970

Gestaltung & Am Mikrofon: Helmut Weihsmann
Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher

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