Salsa à la Nueva Yorka

Podcast
Meine Jazzkiste
  • 44 Salsa Nueva Yorka
    57:01
audio
57:00 min
Louis Armstrong - Ikone des Jazz
audio
57:00 min
Sultans of Jazz – Jazz aus der Türkei
audio
57:00 min
In Memoriam Paco de Lucia
audio
57:01 min
Soulful Christmas – Swingin‘ and Groovin‘ with Santa
audio
57:01 min
The Last Turkish Sultans – zu Ehren an Nesuhi & Ahmet Ertegün
audio
57:01 min
Grupo Los Santos – Afro-Cuban Jazz vom Feinsten aus New York City
audio
57:01 min
Barbara Donald – Trompeterin im Schatten ihrer männlichen Kollegen
audio
57:01 min
Ode to Joe – Zawinuls Anfänge als Kapellmeister
audio
57:01 min
Mode for Joe – Tribut an Joe Henderson
audio
57:01 min
No Coast – Jazz am Rande Amerikas zwischen den Küsten

44. Sendung (Erstausstrahlung: August 2012)

Salsa à la Nueva Yorka

Obwohl man gelegentlich den Einluss des Latin-Jazz in den frühen 40er Jahren bei Stan Kenton, George Shearing oder Dizzy Gillespie feststellen kann, so ist vielleicht der erste wichtige Beitrag im Jazz der Musiktitel “Caravan“, der von dem puertorikantischen Posaunisten Juan Tizol vom Duke Ellington Orchester geschrieben und arrangiert wurde. Auch Dizzy Gillespie machte Bekanntschaft mit Chano Pozo, Mario Bauza und Frank Grillo (alias Machito) aus Kuba, dessen gemeinsamer Auftritt in der Carnegie Hall am 29. September 1947 dem Cubop über Nacht einen festen Platz in der Jazzgeschichte sichern sollte. Doch die radikalen sozial-ökonomischen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten von Grund auf die Situation der Latinos in Amerika. Dabei spielte der Massenzustrom von kubanischen und puertorikanischen Immigranten nach New York (Nueva Yorka) in den mittleren 50er Jahren eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der Salsa Musik in den Armenvierteln der Stadt. Schon hatte man das Viertel am East Harlem River, südlich angrenzend an Harlem, abwertend Spanish Harlem genannt, weil sich dort vorwiegend Latinos in den El Barrios um die Amsterdam Avenue angesiedelt haben. Dieser Zustrom von Latinos brachte natürlich auch einen entsprechenden Zustrom an Musikern mit sich. Von diesem Zeitpunkt an war der afro-kubanische Jazz oder Cubop ein wesentlicher Bestandteil des zeitgenössischen Jazz, und fast jeder einigermaßen bedeutende Musiker des Modern Jazz nahm in der einen oder anderen Weise daran teil. Ein weiterer wichtiger Impuls für den Jazz ging von der Rhythmik und Dynamik der Salsa-Musik selber aus, angetrieben von den Protagonisten Cal Tjader, Tito Puente, Joe Loco, Ray Barretto, Charlie und Eddie Palmieri und ihren heißen Rhythmen. Im Berührungsfeld zwischen Jazz, Mambo und Salsa erlebten nicht nur einige Musiker der ersten Generation des Latin-Jazz wie Noro Morales, Arsenio Rodriquez, Machito und Tito Puente eine bemerkenswerte Renaissance, sondern es war auch ein rasanter Aufstieg der jüngeren Stars dieser Cubop– und Salsa-Szene in New York, die sich unter dem Gruppennamen Allegre Allstars  bzw. Tico All Stars formiert und organisiert hatten, zu beobachten. Die allgemeine Begeisterung für die Salsa– und musikalisch schwächere Boogaloo-Bewegung um Louis Ramirez, Joe Bataan und Joe Cuba war nicht nur dem Erfolg der ethnisch gemischten Spitzenbands zuzuschreiben, sondern auch der Tatsache, dass der Latin-Jazz den Boden dafür vorbereitet hatte. Zum ersten Mal wurde typisch amerikanische Unterhaltungsmusik mit einem Latin Beat und Drive gespielt.

Musikbeispiele:

Tito Allen: El Embajador (José Dávila), rec. 1979
Groupo Folklorico y Experimental NY: Se Me Olvido (Lolita de la Colina), rec. 1976
Groupo Folklorico y Experimental NY: Trompeta n Cuero (Alfredo Amenteros), rec. 1976
Kako & His New Yorkians: Mi Guajira (Noro Morales)
Arsenio Rodriquez: La Bamba (Richie Valens), rec. 1966
Arsenio Rodriquez: Vaya P‘al Monte (Arsenio Rodriquez), rec. 1966
Charlie Palmieri: Soneros en Una Cesta (Charlie Palmieri), rec. 1975
Jerry Gonzalez & Fort Apache: Caravan (Juan Tizol) featuring Hilton Ruiz, rec. 1979

Gestaltung & Am Mikrofon: Helmut Weihsmann
Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher

Laisser un commentaire