Teresa Forcades i Vila: «Gertrude von Helfta und Teresa von Ávila: Körper und Subjektivität in der mystischen Erfahrung»

Подкаст
Innsbrucker Gender Lectures
  • igl_2014_04_22_forcades
    37:53
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1 ч. 09:59 мин.
Tat­jana Takševa: "Tracing the Maternal through a Transnational Feminist Perspective"
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Mona Mota­kef: „Queering the family?“ Elternschaft und Familie jenseits von Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit
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Helga Krüger-Kirn: "Mütterlichkeit braucht kein Geschlecht. Elternschaft und Gender Trouble"
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Karin Neuwirth: "De- und Re-Institutionalisierung von Elternschaft im Recht im 20. /21. Jahrhundert in Österreich"
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80. Innsbrucker Gender Lecture mit Susanne Schulz
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78. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Katha­rina Klapp­heck
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Hannah Fitsch: Extreme brains. Körpernormierungen, neue Bezüglichkeiten und Subjektivierungsweisen des Digitalen am Beispiel der Neurowissenschaften.
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Ricarda Drüeke - "Dissonante Öffentlichkeiten: Digital vernetzte Medien und rechte Akteur:innen"

35. Innsbrucker Gender Lecture

Sommersemester 2014

Der Vortrag von Teresa Forcades i Vila wird auf Spanisch von Damaris Suarez Corales gesprochen, danach folgt der Kommentar von Veronika Burz-Tropper vom Institut für Bibelwissenschaften & Historische Theologie der Universität Innsbruck.

In ihrem Vortrag vergleicht Teresa Forcades i Vila Teresa von Ávilas Werk „Weg der Vollkommenheit“ mit dem zweiten Buch Gertruds von Helfta „Gesandter der Göttlichen Liebe“. Bei beiden Autorinnen analysiert sie deren tiefe Erfahrung der kreatürlichen Abhängigkeit von Gott. Teresa Forcades i Vila wendet sich dann einigen weniger konventionellen Aspekten derer Theologie zu, wie ihrer überraschenden Entdeckung des Begehrens und der Empfänglichkeit Gotte in Bezug auf sie selbst, sowie deren Zeugnis von der Gegenseitigkeit, die Gott durch sie zu verwirklichen sucht. Teresa Forcades i Vila interpretiert deren Erfahrungen im Kontext des Begriffs der Person in der Trinitätstheologie, in dem sie das Verständnis Lacans vom Subjekt als Niederschlag und als Spaltung heranzieht.

Teresa von Ávila lebte von 1515-1582. Sie wirkte in einem Kloster in Ávila. 300 Jahre früher lebte Gertrude von Helfta (geb. 1256-ca.1302). Sie wirkte im Kloster von Helfta, dies liegt in der Nähe des Geburtsortes von Martin Luther. Mit ihr wirkten von dort Gertrud von Hackeborn (als Äbtissin), ihre Schwester Mechtild von Hackeborn und Mechtild von Magdeburg. Sie verstanden ihr Wirken und ihre theologischen Schriften als direkten göttlichen Auftrag, entstanden aus einer direkten Gottesbeziehung ohne kirchlichen Sanktus bzw. Zensur.

Diese Frauen waren große Mystikerinnen, die ohne Bezug zu einem Priester/Beichtvater arbeiteten. Dies war und ist bekannt und bis jetzt einzigartig in der katholischen Theologie. Gertrude von Helfta nahm sowohl den Ordensfrauen wie auch anderen Gläubigen offiziell die Beichte ab. Obwohl ihre Zeit nach den Lateranischen Konzilen fällt, in denen das Gebot verabschiedet wurde, dass nur Priester/Beichtväter die Beichte abnehmen dürfen. Gertrude von Helfta ist eine anerkannte Heilige.

Teresa Forcades i Vila ist Fachärztin für Innere Medizin (State University of New York 1995) und Theologin (Harvard 1997); sie hat eine Doktorat in Public Health (Universität von Barcelona 2004) und ein Doktorat in Fundamentaltheologie (FTC Barcelona 2008). Seit 1997 gehört sie dem Orden der Benediktinerinnen im Bergkloster von Sant Benet de Montserrat (Spanien, in der Nähe von Barcelona) an.
Ihre aktuellen Forschungsthemen sind: die Medikalisierung der Gesellschaft, theologische Anthropologie (mit dem Schwerpunkt Trinität, Begriff der Person, Unverzichtbarkeit von Freiheit und Liebe), der Lacan´sche Begriff von Person und Queer-Theologie, Feministische Theologie (in Bezug auf die Trinität, Männlichkeit und Weiblichkeit als Wissenskategorien, zu einer Kritik des Kapitalismus).

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