-In dieser Sendung beleuchten wir die Speicherung von Solarenergie.
– Wir bringen Neuigkeiten vom NOEST, dem Netzwerk Öko-Energie Steiermark,
– von der Solar 2014 in Gleisdorf,
– berichten vom Crossroads-Festival in Graz,
– und bringen andere News.
Die Musik stammt heute vom neuen Album von VOKALTOTAL 2014 der internationalen A Cappella Competition, die auch heuer wieder im Juli im Dom im Berg in Graz stattfand. Sie hören ein paar Tracks daraus . . .
Zunächst das A Cappella Sextet aus Georgien mit dem Magical Song . . .
Unser verregneter Sommer ist in aller Munde. Den Klimawandel haben sich manche vielleicht schöner vorgestellt. Gleichzeitig erzielten die Treibhausgas-Emissionen Rekordwerte.
Der Klimawandel bedeutet für Österreich nichts Gutes.
Die Stärke des Golfstromes wurde in den zurückliegenden 30 000 Jahren maßgeblich von der Meereis-Situation in der Framstraße beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in einer neuen Studie, die heute im Fachmagazin Earth and Planetary Science Letters erscheint. Den Geologen ist es darin zum ersten Mal gelungen, anhand von Biomarkern in Ablagerungen am Meeresboden zu rekonstruieren, wann und wie lange das Meeresgebiet zwischen Grönland und Spitzbergen in der Vergangenheit von Eis bedeckt war und auf welche Weise der Golfstrom reagierte, als die Meereisdecke plötzlich zerbrach. Ihr Fazit: Trieben große Mengen arktischen Eises durch die Framstraße in den Nordatlantik, verringerte sich der Wärmetransport des Golfstromes spürbar.
Wie der Klimaforscher Prof. Stefan Rahmsdorf berichtet, hat die Westantarktis den Kipppunkt überschritten, der Eisschild ist instabil geworden und hat seinen unaufhaltsamen Zerfall begonnen. Das wird den Meeresspiegel deutlich steigen lassen.
Ein NASA-Video vom unaufhaltsamen Zerfall des Westantarktischen Eisschilds mit Satellitendaten finden Sie als Youtube-Video unter:
science@nasa No Turning Back -> https://www.youtube.com/watch?v=W2pYHMx5bN8
Ab sofort können Bewohner der Grazer Altstadt Sonne ernten. Für die schützenswerte Dachlandschaft in Graz wurde in der Vorwoche ein innovatives steirisches Produkt am Markt eingeführt, das Technologien wie Solarpaneele hinter einer speziellen Glasfläche scheinbar verschwinden lässt.
Eine Pilotanlage ist seit mehreren Monaten beim Gutshof Dennig in Graz-Andritz installiert und liefert sehr gute Ergebnisse. Die Glasschindeln haben eine farbige Beschichtung, die auf jede Farbnuance angepasst wird. Diese können daher dem schutzwürdigen Baubestand als UNESCO Weltkulturerbe gerecht werden.
Dem Thema Photovoltaik möchten wir uns auch weiterhin zuwenden. Beim letzten Energy Lunch des NOEST (des Netzwerk ÖKO-Energie Steiermark) ging es um die Frage, der Speichermöglichkeiten von Energie aus PV-Anlagen. Natürlich hängt dies von der Art der Nutzung ab. Auf einer Almhütte oder in der Landwirtschaft haben dezentrale Speicher wahrscheinlich eine höhere Priorität. Uns wurden verschiedenste Speichersysteme vorgestellt. Josef Stubenschrott bietet ein System an, das Solarenergienutzung für 5 kWp per Umschaltung auch für den Notstrom möglich macht. Diese Anlage kostet 14 000 €.
Zu berücksichtigen sind bei diesen Anlagen die richtige Dimensionierung und der geplante Anteil des Eigenverbrauchs. Dies hängt freilich vom Nutzerverhalten ab. Wann schalte ich meine Geräte ein und wie kann ich dies im Zusammenhang mit der Nutzung meines Sonnenstroms optimieren?
Dr. Gerfried Jungmeier vom Joanneum Research erforscht Speichertechnologien, Speicherbedarf, Umweltauswirkungen und Lebenszyklusbetrachtungen.
Wir hörten Gerfried Jungmeier vom Joanneum Research.
Dem Netzwerk-Ökoenergie möchten wir für die wertvolle Arbeit danken. Wir hoffen, dass dieses so wertvolle Netzwerk der Steiermark trotz der Umstrukturierung im Juni dieses Jahres auf höherer Ebene in dieser Qualität erhalten bleibt. Unter der Geschäftsführerin Frau DI Dr. Sibylle Kuske wurde der Landesenergieverein zur Energie Agentur Stmk GmbH umstrukturiert.
In unserem nächsten Beitrag bleiben wir bei der Solarenergie. Werner Weiss ist einer der Pioniere der thermischen Solarenergie und hat diese mit der AEE-INTEC, der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie, zu Weltruhm gebracht.
Die Solar 2014 konnte wieder viel Positives darstellen.
Spezialist für Speichertechnologien bei der AEE INTEC ist Wim van Helden.
Christine Lins gibt einen Überblick über die Entwicklung der Erneuerbaren Energien weltweit.
Heuer wurden erstmals weltweit mehr Ökostrom-Anlagen zu Energie-Aufbringung gebaut, deren Leistung die der konventionellen Kraftwerke übertrifft.
Erneuerbare Energien überholen weltweit Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke und dies aus rein wirtschaftlichen Gründen. Der Großteil des Zubaus entfiel auf Schwellen- und Entwicklungsländer und auch auf China. Das rasche Wachstum ist vor allem den sinkenden Kosten für erneuerbare Energien zu verdanken.
Seit der Jahrtausendwende ist die jährlich installierte Leistung von Biomasse, Wasserkraft-, Windkraft- und Solaranlagen in hohem Tempo gewachsen. Davon stammt die Hälfte von Biomasse, gefolgt von Wasserkraft, Solaranlagen und Windkraftanlagen. Die Leistung der zugebauten Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke ging dagegen zuletzt deutlich zurück, trotz ambitionierter Pläne in China, Indien und den USA.
Der weltweite Paradigmenwechsel in der Energiewirtschaft hat dazu geführt, dass der Anteil erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung auf 19 Prozent gewachsen ist. Die neu zugebaute Stromerzeugungsleistung gibt keinen exakten Aufschluss darüber, wieviel Strom tatsächlich mit den neuen Anlagen erzeugt wird. Bei Solar- und Windkraftanlagen führen wechselndes Wetter und der Sonnenstand dazu, dass ca. 10 bis 40 Prozent der Leistung genutzt werden können.
Bei unserem nächsten Beitrag wechseln wir thematisch zum Film und nach Graz zu Josef Obermoser, der das Crossroads-Festival im Forum Stadtpark initiierte. Dieses Festival fand heuer im Frühjahr bereits zum 3. Mal statt. Hier wurden beeindruckende Filme für interessierte Menschen gezeigt. Der Name Crossroad soll eine Weggabelung bezeichnen, an der wir als Menschheit angelangt sind. Gehen wir in die Düsternis oder bereiten wir uns eine lebenswerte Zukunft? Das Festival zeigt Wege auf, die wir in der Zukunft gehen können. Wir freuen uns bereits auf das nächste Festival im Mai/ Juni 2015! Josef Obermoser hatte in diesen Tagen zu einem Tomaten- Vielfaltsfest eingeladen. Der Eintritt zu diesem Fest war frei. Verkostet wurden
samenfeste, d.h. sortenrein vermehrbare Paradeiser in allen Farben, Größen und Formen. Der Genuss stand im Vordergrund, das Fest war allerdings auch ein Beitrag zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Kulturpflanzenvielfalt sowie für Ernährungssouveränität und ein solidarisches, zukunftssicherndes
Landwirtschaften und Gärtnern.
Einige andere News:
-Die Wahl des neuen EU-Energie- und Klimakommissars stimmt die Klimanews-Redaktion nachdenklich. Der Spanier Miguel Arias Cañete hält Aktien an einer Ölfirma. Bis 2012 war er zudem Präsident des Unternehmens. Zuletzt hatte er sich als spanisches Regierungsmitglied dafür eingesetzt, Fracking zu erleichtern. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker setzt fatale Signale bei der Verteilung der Kommissariate.
-Durch die Aktion „Solar Light for All“ des Energy Globe-Teams kann in Afrika eine Familie durch einen einmaligen Betrag von 160 Euro auf 10-15 Jahre Licht und Strom bekommten.
– Der „SolarTwister”, ein aufrollbares Solarladegerät für Smartphone und Tablets, bringt Energie bei Sonnenschein so schnell wie an einer Steckdose.
– Dim Coumou, Leitautor der Studie von einem Wissenschaftlerteam des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hat erstaunt, in welchem Ausmaß schwere Extremereignisse zugenommen haben.
– Die Stadtgemeinde Hartberg fördert Fahrradanhänger, Lastenräder und Radabstellanlagen. So können 94 % aller Einkäufe laut einer Studie von ARGUS mit dem Fahrrad ohne großen Komfortverlust durchgeführt werden….
-Die österreichischen Gelder für die Erdölimporte fließen zum Großteil an politisch instabile Krisenstaaten. So zahlte Österreich 2013 an seine vier wichtigsten Rohöllieferanten zusammen 3,4 Milliarden Euro: 1,3 Milliarden Euro an Kasachstan, 1 Milliarde Euro an Nigeria, 660 Millionen Euro an Russland und 470 Millionen Euro an Libyen. Für die Erdgaslieferungen überwies Österreich im Vorjahr zusätzlich rund zwei Milliarden Euro auf das Konto Russlands.
-Bereits jede vierte Zentralheizung in Österreich wird mit Holzbrennstoffen betrieben. Wer von Gas oder Öl auf Biomasse umsteigt, spart nicht nur Heizkosten, sondern schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region. Die Kostenvorteile von Pellets, Scheitholz und Hackgut gegenüber Heizöl liegen bei 46 %, 52 % und 61 %.
-In der Grazer Innenstadt gibt es nun einen neuen E-Bike Service. Einige Geschäfte bieten Ihnen diesen Service für Ihren Einkauf an.
– Das in alten Autobatterien enthaltene Blei lässt sich in kostengünstigen Solarzellen einem zweiten Verwendungszweck zuführen. Damit könnte Umweltverschmutzung durch die Entsorgung von giftigem Blei auf Mülldeponien ein Riegel vorgeschoben und gleichzeitig emissionsfreie Energie produziert werden. Dieses Recycling-Konzept wurde von Forschern am Massachusetts Institute of Technology entwickelt.
-Wichtige Termine finden Sie auf der Homepage des NOEST.