Seit Jahren wird das Leben der Menschen im Irak von inneren Spannungen, Gewaltakten und Anschlägen überschattet. Im Nordwesten des Irak hat die Gruppe „Islamischer Staat“ weite Teile des Landes erobert. Im Rest des Landes sind schiitische Milizen zum dominierenden Faktor geworden. Wir stellen zwei Amnesty-Berichte zur aktuellen Lage vor.
Der Bericht „Ethnic Cleansings on a historic scale. The Islamic State´s systematic targeting of ethnic minorities in northern Iraq“ befasst sich mit dem Vorgehen der dschihadistischen, sunnitischen Miliz „Islamischer Staat“ gegen ethnische und religiöse Minderheiten im nördlichen Irak. Ein besonderer Schwerpunkt ist dem Schicksal der Jesiden im Distrikt Sindschar gewidmet.
Der Bericht „Absolute Impunity. Miliita rule in Iraq“ wiederum handelt von den Aktivitäten der schiitische Milizen in den von ihnen kontrollierten Gebieten. Auch dort kommt es zu schwersten Übergriffen auf Angehörige anderer Bevölkerungsgruppen, hier insbesondere auf Sunniten. Aufgrund der Schwäche des irakischen Staates sowie der damit verbundenen allgemeinen Atmosphäre der Rechtlosigkeit können diese Taten offenbar straflos begangen werden.
Wir stellen die beiden Berichte vor und lassen dadurch auch die Opfer der handelnden Akteure zu Wort kommen.
Außerdem bringen wir aktuelle Meldungen aus dem Bereich der Menschenrechte.
Gestaltung und Moderation: Martin Walther, Technik: Sarah Berger