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Auf der Suche nach Freiheit in Tirol – Flüchtlinge ergreifen das Wort
Syrische und irakische Flüchtlinge aus dem Götzner Flüchtlingsheim sind im November in Tirol an die Öffentlichkeit gegangen, um auf die unerträglich langen Wartezeiten bei ihren Asylverfahren aufmerksam zu machen: Mit einer Pressekonferenz und einem Infostand vor dem Tiroler Landesmuseum. Ihr Ziel sind schnellere Asylverfahren, damit sie sich möglichst rasch ein neues Leben aufbauen können und hier arbeiten dürfen. Denn während die Flüchtlinge in Götzens und anderen Heimen in Tirol auf den Beginn ihres Asylverfahrens warten, schweben ihre Angehörigen in Syrien, Irak und anderen Krisenländern in Lebensgefahr. Für manche Angehörige ist es inzwischen jedoch schon zu spät.
Rund 2.000 Menschen suchen derzeit in Tirol um Asyl an. Sie warten oft monatelang auf ihr erstes Gespräch mit Beamten des Bundesamts für Asylwesen. Tirol ist Österreichs Schlusslicht, was die Dauer der Asylverfahren angeht. Syrische und irakische Flüchtlinge sind deshalb im Flüchtlingswohnheim Götzens Anfang 2014 in Hungerstreik getreten, haben diesen aber nach zwei Tagen wieder aufgegeben.
Mit Unterstützung engagierter Einzelpersonen und der Plattform Rechtsberatung haben die Flüchtlinge schließlich eine bessere Möglichkeit gefunden, um auf ihre schwierige Lage aufmerksam zu machen. Von Mitte November bis Anfang Dezember haben sie unter dem Titel « Freedom Seekers » zweimal wöchentlich ein Informations- und Begegnungszelt vor dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum aufgebaut. Dort haben sie mit Passanten, Schulklassen und PolitikerInnen über ihre Flucht gesprochen und öffentlich auf die zu langen Asylverfahren aufmerksam gemacht.
Freedom Seekers auf Facebook:
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