In Graz sind während der NS-Zeit Morde an Juden passiert. Ein Teil des Holocaust ist also in und um Graz passiert. Das Gedenken daran beginnt erst langsam. Mittlerweile wissen immer mehr Menschen von den Massengräbern im Lager Liebenau. Liebenau war eine Zwischenstation der Todesmärsche ungarischer Jüdinnen und Juden. Ihr weg ging 1945 durch die Steiermark Richtung Konzentrationslager Mauthausen. Historiker gehen davon aus, dass hunderte Jüdinnen und Juden in Liebenau verscharrt sein dürften.
Doch nicht nur im Süden von Graz ist es zu Morden an Jüdinnen und Juden gekommen. Auch in Gratkorn kamen 1945 ungarische Juden bei Todesmärsches ums Leben.
Am 8. November fand in Gratkorn eine Gedenkveranstaltung statt. Dabei wurde zwanzig Juden gedacht, die Ende des Zweiten Weltkriegs in Gratkorn ermordet wurden. Das Datum war bewusst gewählt. Es war der Vorabend des 76. Jahrestages der Reichspogramnacht — also jener Nacht 1938, in der hunderte Synagogen und tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört wurden. Hören wir nun wie die Geschichte der zwanzig ermordeten Juden in Gratkorn aufgearbeitet wurde.