Über 50 Jahre ist es jetzt her, dass Österreich das Anwerbeabkommen für Arbeitskräfte mit der Türkei abgeschlossen hat. In einer Zeit der Hochkonjunktur wurden Arbeitskräfte gebraucht und viele Menschen sind gekommen. „Gastarbeiter“ und „Gastarbeiterinnen“ wurden diese Menschen genannt, weil man davon ausging, dass sie – wenn man sie nicht mehr brauchen würde – wieder zurückgehen werden, in ihre Herkunftsländer. Doch viele sind geblieben, haben hier Familien gegründet oder nachgeholt. Diese Geschichte der Arbeitsmigration in Österreich ab den 1960er Jahren ist kaum Thema und fand daher auch nicht Eingang ins kollektive Gedächtnis.
Im Rahmenprogramm der Ausstellung „Avusturya! Österreich! 50 Jahre türkische Gastarbeit in Österreich“ hat der Verein Jukus Roundtables mit Zeitzeug_innengesprächen veranstaltet. In den Gesprächen ging es um die Motivationen nach Österreich zu kommen, um Träume, Erlebnisse in Österreich, um die Arbeits- und Lebensbedingungen damals und wie es ihnen und ihren Kindern oder auch Enkelkindern heute geht.
Ekrem Arslan ist einer dieser Zeitzeugen und kam 1973 als sogenannter „Gastarbeiter“ nach Österreich. Er hat zuerst in St.Pölten gearbeitet und lebt jetzt in Graz. Barış Koç hat das Gespräch moderiert. Das Gespräch wurde großteils auf Deutsch aber auch auf Türkisch geführt.
Die Musik stammt von der Compilation „Songs of Gastarbeiter – Vol. 1“, die bei Trikont erschienen ist.
Sendungsgestaltung: Marlies Pratter