Auszug aus meiner 80.igsten Sendung Contrast …
Ein Boy, ein Girl und auf keinen Fall ein Bass. Spätestens die White Stripes haben diese Koordinaten zum Erfolgsrezept erhoben. Dabei gehen She Keeps Bees aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn schon allein deshalb nicht als bloße Kopie durch, weil die Rollen bei ihnen anders herum besetzt sind: Andy LaPlant trommelt höchst minimalistisch, Jessica Larrabee spielt Gitarre, singt und schreibt alle Songs. Beide sind außerdem ein Liebespaar – bei den White Stripes wusste man das eine Zeit lang ja nicht so genau.
Das Duo spielt rohen und vor allem eindringlich verdichteten Bluesrock, wobei insbesondere Larrabees von altem Rhythm & Blues geprägte Stimme hervor sticht. PJ Harvey, Cat Power, Janis Joplin: Wen die amerikanische Musikpresse ehrfürchtig mit derartigen Rocksirenen vergleicht, der darf sich durchaus etwas auf sein Organ einbilden.
Auch das Schlagzeugspiel hat Jessica, die mit ihrem Vater den Drummer einer Funk-Band in der Familie hat, ihrem Andy selbst beigebracht. So sind She Keeps Bees seit 2006, als das noch recht unfertige Debüt „Minisink Hotel“ erschien, kein weibliches Soloprojekt mehr.
Inzwischen erschien 2014 mit „Eight Houses“ bereits das vierte Album der beiden. Die reduzierte Durchschlagskraft aufschürfender Gitarren auf schroffe Drumbeats zieht sich durch das gesamte Oevre von She Keep Bees: dreckiger Blues-Rock, der mit Impulsivität und Erdigkeit in Down-Tempo-Manier und einem herrlich ungeschminkten Sound daherkommt. Vor allem die dunkle, aufwühlende Stimme Larrabees dringt immer wieder unter die Haut und trägt das karge Arrangement, welches – so angereichert – regelrecht aufblüht, was der nun zu hörende Titel „Breezy“ auch gut dokumentiert.
Sodann sind noch weitere bewusst ausgewählte 8 Titel von Reggae Symphonic Orchestra, Kate Bush, Marek Hemann, Dreamers, The White Birch, The Magician, The Roots und The War On Drugs zu hören …