Anmoderation:
Eine Insbrucker Siedlung, die es zu lokaler Berühmtheit brachte, war die sogenannte Bocksiedlung. Über die Bocksiedlung, die jahrzehnte lang als selbstorganisiertes „Dorf in der Stadt“ bestand, gibt es zahllose Geschichten und Legenden.
Susanne Mark, Sandra Parth und Harald Schneider sind der Geschichte dieser Siedlung nachgegangen.
Länge: 20:10
letzte Worte: … welche uns von der Bocksiedlung berichtet haben.
Abmoderation:
Besonderer Dank gilt den Interviewpartner_innen Wilhelmine Gruber, Ludwig Hupfauf, Emil Stampfer und Alois Lucke, dem Vorsitzenden des jenischen Kulturverbandes Österreich.
Mein Name ist Christian ,bin 1960 geboren ,wir lebten in der Klappholzstrasse in der Reichenau .als Bub weiss ich war die Reichenau damals ein Freiraum für uns Kinder ,hier gab es noch viele Wiesen usw ,und ich kannte die Bocksiedlung ,nicht mehr die ganze ,da waren glaube ich nur noch zwei Häuser ,da lebte noch wer drinnen,sie war etwas verrufen,ich glaube zu Unrecht ,denn wie ich später erfuhr waren das ganz lustige Gesellen ,die halt einen etwas anderen lebensstil pflegten. Irgendwann war sie weg .ja einfach weg .Und in der ganzen Reichenau wurde nur noch gebaut.und heute man muss es leider sagen ist schon bald alles zugepflastert.Ich lebte damals sehr gerne in der Reichenau ,und ich denk heute noch manchmal an die schönen Zeiten und Erlebnisse zurück und der Dotterbichl war damals im winter unser Rodelbichl
Bin ein Pradler Kind geboren 1943 ( seit 1963 im Ausland lebend ). Aufgewachsen am Rande der Bocksiedlung. oberhalb des „Dotterbichel“ Türingstrasse in den „Neue Heimat“ Häusern. Sind als Kinder immer auf den Weg zum Innufer zum Altmetall sammeln, durch die damalige Bocksiedlung gelaufen. Erinnere mich an einen Bockeler der mit einem 2 Spänner im Galopp über den Dotterbichl angebraust kam. Mir den Siedlerkindern die auch am Inn verwertbares gesucht haben, kamen wir öfter mal in Konflikt- der Konflikt war aber nicht grober als der mit anderen Kindern aus einem anderen Stadtteil. Einmal sind wir mit unseren Rädern durch die Bocksiedlung zum Inn geradelt, Gleichaltrige Bockerler haben uns die Räder weggenommen, wir glaubten diese bekommen wir nie wieder zurück,, doch nach einer halben Stunde brachten Sie diese wieder zurück. Für die Erwachsenen in Pradl waren die Bockkinder “ Karner“ und kein Umgang für Ihre eigenen Kinder.
Ich könnte da noch einige nette Geschichten aus der zeit bis 1950 erzählen
Hallo Rainer, finde des wunderbar wie sie erzählen aus jener Zeit. Meine Mama lebte mit zwei meiner Geschwister in der Bocksiedlung. Alles liebe wünsche ich ihnen