Private wie berufliche Fürsorgearbeit ist in der Krise und bedarf einer politischen (Neu-)Gestaltung. Aber was ist fürsorgliche Praxis (Care)? Warum ist sie gesellschaftlich so wichtig? Worin besteht die Krise von Care? Und was sind konkrete politische Ansätze zur Neugestaltung? Die Besonderheit von fürsorglicher Praxis als Beziehungshandeln, bei der es um die existenzielle Angewiesenheit von Menschen aufeinander geht, erfordert auch besondere Lösungen. Dabei stellt sich die große Herausforderung, dass zeit- und kostenökonomische Marktprinzipien der Fürsorgearbeit kaum angemessen sind und auch neue alte Ungleichheiten von Gender, Ethnie und Klasse nicht weiter vertieft werden dürfen.
Zur Person:
Karin Jurczyk, Dr.in, Leiterin der Abteilung Familie und Familienpolitik am Deutschen Jugendinstitut e.V., München. Arbeitsgebiete: Familie und Arbeitswelt, Entgrenzung, Familienpolitik, Gender, alltägliche Lebensführung, Zeit, Doing Family.