Andi Wahl wagt sich an ein literarisches Genre das er bisher verweigerte. Aber das muss man eben durch – hilft nichts!
Kriminalromane mit Lokalkolorit sind eine literarische Blüte vor deren Duft ich mir bisher gerne die Nase zugehalten habe. Zu sehr fürchtete ich, dass diese Literaturgattung den alleinigen Zweck hat Geld in die Kassen von Verlagen und Autorinnen und Autoren zu spülen und ihre hauptsächliche Wirkung darin besteht, die Leserschaft zu verblöden. Da könnte ich mir – so meine insgeheime Annahme – ja gleich Deutschland sucht den Superstar oder Dancingstars im Fernsehen anschauen. Kriminalromane mit Lokalkolorit wären dann soetwas wie die Ersatzdroge für Menschen ohne Fernsehempfang. Einzige dazu in die Welt gebracht um auch fernseherlose Haushalte am großen Verblödungsprogramm teilhaben zu lassen. Eine Maßnahme für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sozusagen. Aber in der Beschäftigung mit diesem literarischen Zweig muss ich auch einige meiner Vorurteile revidieren. Wenn auch nicht alle.
Das kann natürlich an der Qualität der diesmal besprochenen Bücher liegen:
„Das Schwert des Ostens“ von Manfred Rebhandl, 2012 im Czerninverlag erschienen, sowie
„Hawelka und Schierhuber laufen heiß“ von Günter Pfeifer, erschienen 2015 im Haymon-Verlag.