Im o94-Studio: Christel und Matthias Fallenstein sowie Linde Waber.
Christel Fallensteins Obsession gilt dem wunderbaren Werk der Dichterin Friederike Mayröcker. Anlässlich einer Lesung der großen österreichischen Literatin in Bielefeld kam es zur ersten direkten Begegnung. Der Überschwang an Zuneigung zum Werk der Dichterin führte konsequenterweise zur Übersiedlung nach Wien, glücklicherweise auch noch in jene Gasse Margaretens, in der auch Mayröcker wohnt. Fallenstein erhält und liest Mayröckers Gedichte, bevor sie von der Welt gelesen werden, schreibt sie ab und baut auch so ihr kleines privates Mayröcker-Archiv auf.
Zusammen mit ihrem Mann Matthias Fallenstein hat sie das Buch „Gleich möchte ich mich auf deinem Bild niederlassen” herausgegeben, das im Vorjahr zum 90. Geburtstag Mayröckers im Mandelbaum Verlag erschien. Die Begegnung und künstlerische Zusammenarbeit mit Friederike Mayröcker hat in den »Tageszeichnungen« von Grafikerin und Malerin Linde Waber, die über Jahrzehnte hinweg Tag für Tag sozusagen als Tagebuch der Künstlerin entstanden – zahlreiche Spuren hinterlassen. Auch beschreibt Friederike Mayröcker ihre Arbeitsweise so: »Ich lebe in Bildern …«
Linde Waber erzählt im heutigen Beitrag von ihrer jahrzehntelangen Beziehung zu Mayröcker und spricht über ihre eigenen Obesessionen. Und wir hören die Vertonung des Gedichts „Was brauchst du” von Mayröcker in einer Version von Wolfang Seierl und Veronika Humpel, gesungen vom Kirchenchor Euratsfeld unter der Leitung von Hermine Rivadeneira Caldas, sowie in einer Version von Hans Huyssen und Antjie Krog.