Reflexionen zur Sozialen Frage im 21. Jahrhundert – ein Studiogespräch mit Univ. Prof. i.R. Dr. Emmerich Tálos
Als „sozialen Grundwasserspielgel“ könnte man all jene Grundstandards bezeichnen, die erforderlich sind, um ein gemeinschaftliches und friedfertiges Miteinander in einem demokratischen Gemeinwesen zu garantieren. So gesehen steht der Begriff „Grundwasser“ als Synonym für jene Grundwerte, die für ein demokratisches Gefüge unabdingbar sind: Solidarische Handlungsmuster, friedfertige Konfliktregelung, Achtung der Menschenrechte, Dialog und Respekt und ein von humanitären Werten geprägtes Menschenbild.
Im 19. Jahrhundert bezeichnete man die „Soziale Frage“ als den Versuch, eine Antwort auf die gravierenden Missstände der Massenverelendung der Arbeiterschaft, bezeichnet als „Pauperismus“, zu geben. In diesem Kontext gilt auch für die „Soziale Frage“ des 21. Jahrhunderts: Wie können die aktuellen Problemfelder, wie sie unter gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auftreten, so gelöst werden, dass Armut und soziale Ausgrenzung beseitigt und Verteilungsgerechtigkeit ermöglicht wird.
Im Studiogespräch erläutert Emmerich Talós, Professor emeritus für Politikwissenschaften an der Uni Wien aktuelle sozialpolitische Phänomene und präsentiert gemeinsam mit Mag. Martin Klemenjak von der Fachhochschule Kärnten die Intentionen der gleichnamigen Publikation.
Buchempfehlung zur Sendung: Heinz Pichler/Martin Klemenjak (Hg.): „… damit der soziale Grundwasserspiegel wieder steigt!“ Reflexionen zur Sozialen Frage im 21. Jahrhundert. Emmerich Talós im Gespräch mit Peter Kaiser, Wieser Verlag, Klagenfurt 2015
Spannende Herangehensweise an DAS Defizit unserer Gesellschaft.
Gratulation, sie haben es geschafft, trotz der Verhärtung und Verrohung in einem wachsenden Teil der Bevölkerung, eine positive Grundstimmung zu bewahren.
Persönlich zweifle ich am Sieg der Vernunft.
Jedenfalls vielen Dank für ihr Engagement!