Klimabündnis-Betriebe

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Klimanews
  • 2016-03-19_Klimabuendnisbetriebe
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— Einige Klimabündnis-Betriebe wurden im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Wir besuchten den Essig-Betrieb Pölzer bei Eggersdorf, bei dem die Festveranstaltung stattfand.

-Zuletzt geben wir wieder einige Veranstaltungstipps und bringen andere News.

Musikalisch begleitet werden wir vom amerikanische Vokalensemble «Straight no Chaser». Lassen Sie sich begeistern!

Mag. Friedrich Hofer ist Regionalstellenleiter von Klimabündnis Steiermark.

Klimabündnispartner in Europa ist der Dachverband der indigenen Bewohner des Rio Negro in Brasilien. Wegen Dürre herrscht am Rio Negro derzeit der Ausnahmezustand auf Grund von Versorgungsproblemen und Feuergefahr.

Klimabündnis-Betriebe schützen das Klima und sparen Kosten. „Betriebe im Klimabündnis“ ist ein maßgeschneidertes Programm für Betriebe, die Verantwortung im Klimaschutz übernehmen und gleichzeitig Kosten sparen wollen. DI Anja Stenglein unterstützt sie dabei. Das steirische Klimabündnis-Betriebe-Netzwerk zählt nun 116 Betriebe.

Vor der feierlichen Aufnahme fand eine Führung durch die Produktion der Pölzer Spezialitäten GmbH statt, ein Betrieb, der ebenso ausgezeichnet wurde.

Die Familie Pölzer produziert reinen Bio-Gärungsessig aus regionaltypischen Apfelsorten in vielen unterschiedlichen Variationen – von Apfel-Salbei bis Apfel-Honig. Der Essig eignet sich nicht nur für Marinaden und zum Kochen, sondern auch als Trinkessig – der angeblich lebensverlängernd wirken soll.

Begonnen hat die Familie Pölzer ihre Essigproduktion, kurz nachdem sie ein schönes Grundstück in Eggersdorf bei Graz gekauft hat. Sie kauft Bio-Äpfel aus der Region und von  den umliegenden Bauern ein und fördert damit  die Erhaltung wertvoller Streuobstwiesen.

Die Bauern bringen die Äpfel. Sie werden gewogen, zu Apfelsaft verpresst und dann zu Most vergoren.

Danach kommt der Most in den Acetator.

Seit dem Mittelalter weiß man, dass der Essig durch Schütteln und Drehen besser und schneller wird. Bakterien werden heute in eigens konstruierten Kesseln mit Hilfe einer Turbine für dieses schnellere und reinere Verfahren optimal genutzt. Dies geschieht im Acetator. Sie hören die Geräusche im Hintergrund.

Der Acetator reagiert auf die Menge des Alkohols und die Umwandlung in Essig. Ab dem Zeitpunkt, wo sich kein Alkohol mehr im Kessel befindet und der Essig einen bestimmten Säuregrad erreicht hat, pumpt die Maschine den fertigen Essig ab und lässt frischen Most zulaufen.

Die lange Lagerung verbessert dann ähnlich wie beim Whiskey die Qualität. Daher werden die Bio-Essige hier mindestens ein Jahr lang gelagert.

Ein weiteres Standbein der Familie Pölzer ist die Produktion von Senf, weil hierfür sehr viel Essig verwendet wird. Die gelben und schwarzen Senfkörner werden zuerst in einer Mühle geschrotet und anschließend sofort mit dem Bio-Essig vermengt. In einem weiteren Schritt wird der Senf ein zweites Mal zwischen zwei Steinen schonend gemahlen.

 

Zu Beginn der Klimabündnis-Auszeichnungsfeier stellt Prof. Dr. Douglas Maraun vom Wegener Center Graz die aktuellen Erkenntnisse zum Klimawandel vor.

Die steirische Klimaschutzkoordinatorin Mag. Andrea Gössinger-Wieser überreicht dann nach der  Präsentation der Klimaschutz-Maßnahmen von den Betrieben ihren Vertretern und Vertreterinnen feierlich die Urkunden.

Moderiert wird die Auszeichnungsfeier von Jörg-Martin Willnauer. Ob bewusst oder nicht: An erster Stelle wird Bycicle, ein sozialökonomischer Betrieb für die  Reparatur von Fahrrädern und einem Fahrrad-Verleih-Service ausgezeichnet.

Ein weiterer neuer Klimabündnis-Betrieb ist GOdata aus Semriach mit Ing. Georg Obert.

Helvetia Versicherungen Graz (als Teil der Gruppe Helvetia) wird ebenso für ihre Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet.

Fritz Hubmann, setzt mit seinem Einzelhandels-Kaufhaus in Stainz sehr viele Maßnahmen um, wie die Abhaltung eines Bauernmarktes, die Ausspeisung eines günstigen Mittagsmenüs und die Organisation von Klimaschutz-Veranstaltungen für Schulen.

Gerhard Lechner & Franc verkaufen in ihrem Geschäft in Kindberg unter anderem Fairtrade-Produkte aus Bangladesch. Damit unterstützen sie hauptsächlich Frauen, um deren Lebensbedingungen entscheidend zu verbessern.

Myego aus Dobl-Zwaring hat ein Elektroauto-Carsharing in Graz gestartet mit dem Standplatz vor der Grazer Universität, das Fritz Hofer vom Klimabündnis gleich ausprobierte.

Helmut Buchgraber aus Auersbach bei Feldbach produziert mit seiner Firma PSO Grassamen, Fruchtkerne und ein natürliches Anti-Schnecken-Mittel, das gleichzeitig die Erde düngt.

Jörg-Martin Willnauer moderiert die Auszeichnungsfeier der Klimabündnis-Betriebe gewohnt kabarettistisch und sorgt auch für die musikalische Begleitung.

Die Wachmann Mühle in Hirnsdorf  produziert ökologisch und biologisch ihr Mehl.

Karl Dotter ist mit SEBA Mureck ein Klimabündnis-Betrieb.

Leider wurde die Halle der Nahwärme, sowie die Ausbaustufe III der Fotovoltaik- SonnenEnergieBürgerinnen Anlage durch einen Hallenbrand im März 2016 zu ca. 60 % zerstört. Diese Ausbaustufe ist daher zurzeit nicht in Betrieb, soll aber so bald wie möglich wieder aufgebaut werden.

 

Einige andere News und Tipps:

-Bis zum 23. März kann man sich noch zum Österreichischen Klimatag 2016 vom 6.-8. April in Graz auf der Karl-Franzens-Universität anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Details finden Sie auf der ccca- Website: www.ccca.ac.at

— In der Kunsthalle Leoben können Sie noch bis Ende Mai folgende Ausstellung besuchen: ROHSTOFFE SIND ZUKUNFT.

— Ein Buch-Tipp  „Das schmutzige Geld der Diktatoren“ von Florian Horcicka zeigt Zusammenhänge auf, wie sehr die Diktatoren-Gilde in Österreich ihr Geld in Sicherheit bringt, das sie zuvor ihren eigenen Landsleuten mit Blut abgerungen hat.

Wieder einmal ist Erdöl die Triebfeder und dann wird klar, dass mit einer Fortführung dieser Politik dieses Blut wie ein Ölfilm an unseren Händen klebt.

— Die Windenergie in Europa hat den höchsten Zuwachs aller Stromerzeugungsformen überhaupt. 44% aller neu errichteten Stromerzeugungs-Anlagen sind Windparks.

-Ljubljana ist die Grüne Hauptstadt Europas 2016. Als erste europäische Hauptstadt hat Ljubljana eine Null-Abfall-Strategie definiert und hat bereits einige der höchsten Standards bei der Abfallsammlung und Abfallreduzierung erreicht.

-Die E-Tour Austria findet mit Elektrofahrzeugen von Melk nach Bregenz und an den Wörthersee, vom 21.-29. Mai statt. Eine Teilnahme auch auf Teilstrecken ist möglich.

— Nordeuropa erreicht einen Meilenstein bei Elektrofahrzeugen:

Mehr als 100.000 Elektroautos sind bereits auf den Straßen — Elektroautos boomen in Norwegen.

-Im Rahmen der Wave Trophy, der weltweit größten Elektrofahrzeug-Rallye suchen wir noch Schulen, die sich an einer Klimaschutz-Grußkarten-Aktion beteiligen möchten. Die Kinder schreiben auf ein Blatt im Grußkartenformat eigene Klimaschutz-Maßnahmen. Die Einzelkarten werden dann auf ein großes Plakat aufgeklebt und mit ein bisschen Glück von einem teilnehmenden Elektrofahrzeuglenker abgeholt und am 17. Juni nach Genf zur UNO gebracht. Nähere Infos gibt es auf der Internetseite www.wave.earth

-Über 200 Millionen Menschen sind weltweit von Krisen durch Importeinbrüche bei Grundnahrungsmitteln bedroht, viele Länder sind von einem einzigen Exportland abhängig. Ernteausfälle infolge von Wetterextremen werden dann zur existenziellen Bedrohung.

— Billige Nahrungsmittel gehen meist auf Kosten von Mensch oder Tier. Uns muss klar sein: Wer billig kauft, hat meist auch Umweltzerstörung, Gentechnik oder Tierleid im Einkaufswagen.

— Die wenigsten der 18 Millionen Klima-Flüchtlinge, die zurzeit in Afrika unterwegs sind, kommen nach Europa. Aber das könnte sich ändern, wenn die Fluchtursachen nicht intensiver als bisher bekämpft werden.

— Die geplanten Sonderklagerechte für Investoren in Handelsabkommen wie TTIP und CETA gefährden den Klimaschutz. Der Investorenschutz schafft ein Paradies für Klimasünder. Eine neue Studie zeigt die Gefahren der EU-Handelsabkommen für die Energiewende.

-Mario Matzer warnt in seinen Vorträgen immer wieder vor dem Zusammenbruch unseres heutigen Geldsystems. „Wie funktioniert die Wirtschaft und warum funktioniert sie nicht?!“ lautet der Titel seines Vortrages am Donnerstag, den 24. März 2016 um 17 Uhr, in der Eggenberger Allee 49, 4. Stock. Über „Die Macht der Banken und ihre Rolle in der Politik“ spricht er am Donnerstag, den 31. März 2016 um 18 Uhr  Volkshochschule Graz.

— Die fünfte Ausgabe des Crossroads-Festivals geht Anfang April über die Bühne. Vom 1. bis 10.4 werden wieder viele spannende Filme gezeigt. Sie sind zu Gesprächen wichtiger Themen eingeladen, mit zu diskutieren, was wir zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen und positiven Veränderungen der Welt beitragen können. Themenschwerpunkte sind: — Solidarische Landwirtschaft & Ernährungssouveränität — Kapitalismus > Krise > Gegenstrategien — Feminism in Action — Mensch-Tier-Beziehungen — System Change, not Climate Change und andere.

— Bis 2050 könnte es in unseren Meeren mehr Plastik als Fische geben ― so lautet das erschreckende Ergebnis einer neuen Studie. Das SeaVax ― ein solarbetriebenes Schiff kann pro Jahr bis zu 22 Millionen Kilogramm Plastik aufsaugen. Wir hoffen, dass es bald eingesetzt wird!

-Ab sofort gilt das «Freiwillige Umweltjahr» schon mit einer Dauer von 10 Monaten als Zivildienstersatz. Zur Auswahl stehen Vereine aus dem Nachhaltigkeitsbereich, Nationalparks, Tierschutzvereine u.v.m.

-Wir möchten zum Lehrgang „Global denken, global handeln!“ im Herbst in Wien einladen. Menschenwürdige Arbeit braucht gemeinsames und vernetztes Handeln! Mit Blick auf die globalen Herausforderungen vermittelt und hinterfragt der Lehrgang „Global denken, global handeln!“ einerseits globale Zusammenhänge, anderseits bringt er TeilnehmerInnen aus Gewerkschaften, Betriebsräten, NGOs und Initiativen miteinander in Kontakt. Die Anmeldung für den Lehrgang im Herbst 2016 läuft bis 31. Mai 2016. Mehr Infos: www.fairearbeit.at

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