Open Commons Congress

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  • 2016.05.10_1800.10-1850.10__FROzine
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Themen in diesem FROzine: Demo gegen Sozialabbau/ Open Commons Congress 2016/ Theaterstück «Terror» im Linzer Landesgericht

Hände weg von der Mindestsicherung!

Die Plattform «Hände weg von der Mindestsicherung!», die von rund 40 Organisationen unterstützt wird, rief am 10. Mai 2016 ab 17:30 zu einer Demonstration gegen die Pläne zur Kürzung der Mindestsicherung auf, welche die schwarz-blaue Koalition noch vor dem Sommer im Landtag beschließen will.

Gefordert wird im Zuge diese Demonstration:

– eine existenzsichernde Mindestsicherung 14 Mal im Jahr
– keine Deckelung (jedes Kind ist gleich viel Wert)
– ein Mindestlohn von 1.700 Euro brutto pro Monat (10 Euro pro Stunde)
– entschiedene Maßnahmen zur Verringerung der Arbeitslosigkeit, anstatt sie durch Sozialkürzungen weiter anzufachen.

Die Demonstrant*innen trafen sich um 17:30 beim Friedensplatz in Linz und gingen dann über die Landstraße weiter bis zum Landhaus. Wir haben live via Telefon Thomas Diesenreiter um ein Stimmungsbild gebeten.

Von Benachteiligungen im Netz

wird beim OC 16 berichtet. Das Netz ist unumstritten jenes Medium, das uns einen gigantischen Sprung in Sachen Partizipation, Demokratisierung und Teilhabe ermöglicht. Informationen lassen sich blitzschnell mit potentiell allen Menschen überall am Planeten teilen. Alle können somit am kulturellen, wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Leben beteiligt sein.

Soweit die Theorie, denn in der Realität haben nicht alle Zugang zum Netz und die gleichen Kompetenzen am Computer. Und obwohl wir die technologische Gleichheit noch gar nicht erreicht haben, werfen wir bereits einen nostalgischen Blick auf jene Hoffnungen und Wünsche in Bezug auf eine neutrale Vernetzung aller Beteiligten, die Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre die Herzen der Netzpionier*innen und Medientheoretiker*innen höher schlagen ließen. Denn mittlerweile ist eines zu erkennen: Gleichberechtigung kommt nicht einfach mit der Technologie – sie muss von realen Menschen gelebt werden.

Wer rassistisch, sexistisch oder hasserfüllt agiert, wird dies auch im Netz tun. Und auch das müssen wir mittlerweile alltäglich beobachten. Neben Wissen, Informationen und kulturellen Gütern werden Hass und Hetze ebenso in sozialen Medien und auf Blogs geteilt – und das zum Teil ebenso rasant. Räume im Netz strahlen Unbehagen aus und mindern Diversität, haben sich erst mal ein rauer Ton und schroffe Umgangsformen durchgesetzt.

Welche gesellschaftlichen Regeln braucht also ein buntes, chancenreiches und Gleichheit bringendes Netz? Wie können marginalisierte Gruppen zu Wort kommen und auch Gehör finden? Wie können wir Belästigungen bis hin zur Kriminalität gesellschaftlich begegnen und juristisch sanktionieren? Und welche Unterschiede gibt es noch zwischen dem sozialen Miteinander im real life und im Netz?

Alldas soll Thema beim diesjährigen Open Commons Congress am 12.Mai im Linzer Wissensturm sein. Wir hatten dazu die Kuratorin Magdalena Reiter live zu Gast im Studio.

Ist es erlaubt, unschuldige Menschen zur Rettung anderer unschuldiger Menschen zu töten?

Oder anders gefragt: Darf das Leben von 164 Menschen gegen das Leben von 70.000 Menschen abgewogen werden?

Was geschieht, wenn ein Passagierflugzeug von Terroristen entführt wird und auf ein ausverkauftes Fußballstadion zurast? Was geschieht, wenn der Terror unseren Alltag beherrscht? Welche juristischen, moralischen und philosophischen Mittel hat unsere Gesellschaft in solch einer Ausnahmesituation? Darf die Würde des Menschen angetastet werden, wenn dadurch vermeintlich mehr Menschen gerettet werden können?

Anhand eines juristischen Konstrukts werden diese Fragen in Ferdinand von Schirachs erstem Theaterstück «Terror» plastisch: An Bord von Flug LH 2047 von Berlin-Tegel nach München sind 164 Menschen. Die Maschine, von einem Terroristen entführt, nimmt Kurs auf die Allianz Arena in München. Major Lars Koch, Pilot eines Kampfjets der Bundeswehr, muss reagieren. Wie lauten seine Befehle? Soll er, darf er die Passagiermaschine abschießen, wenn die Terroristen nicht einlenken? Die Uhr tickt, und Lars Koch trifft eine Entscheidung. Wenige Wochen später muss er sie vor einem Schöffengericht rechtfertigen.

Nun zeigt theater@work als erste Bühne in Österreich das Erfolgsstück im Großen Schwurgerichtssaal des Linzer Landesgerichts unter der Regie von Heidelinde Leutgöb. Petra Moser hat sie zum Interview getroffen.

Durch die Sendung führt Sarah Praschak.

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