Neid, Hochmut, Wollust, Maßlosigkeit, Trägheit, Zorn, Geiz und Gier.
Markierungen und aktuelle Wirklichkeitsbezüge zu den sieben Todsünden
“Geiz ist geil”, diesen Slogan verbreitete eine Handelskette und wollte damit offensichtlich ein positives Licht auf eine der sieben “schlechten Gedanken” – wie die schlimmsten aller Sünden ursprünglich bezeichnet wurden – werfen. Übersteigerte Gier ist allerdings eine Sucht, die sowohl die davon Betroffenen als auch das gesamte Gemeinwesen schädigen kann. Dennoch sehen viele die Gier als einen wichtigen Treiber für den Wohlstand: Ohne Gier, keine kapitalistische Warenwirtschaft.
Der Begriff Sünde leitet sich von “absondern” her – jemand der absichtlich bei wichtigen Angelegenheiten in böser Absicht handelt, sondert sich von guten Lebenszielen ab und beeinträchtigt das soziale Gefüge. Der Begriff bezeichnet zudem verwerfliche und daher sündige Taten (Verfehlungen), die mit dem bösen Gedanken beginnen. Die Sünde ist ein Verstoß gegen die Vernunft, die Wahrheit und das Gewissen und ist als übersteigerte Selbstbezogenheit zu werten.
Im ersten Diskurs dieser Sendereihe zu den „Sieben Todsünden“ gibt der Direktor der Schule für Sozialbetreuungsberufe des Kärntner Caritasverbandes, Prof. Mag. Wilfried Hude einen Überblick zu den Begrifflichkeiten, den Wesensmerkmalen und aktuellen Erscheinungsformen von „sündhaften“ Verhältnissen und Verhaltensmustern im Gemeinwesen.