Die fünfte gesamtösterreichische Regionalbahntagung fand am 20.09.2016 in Eisenstadt statt. Organisiert und umgesetzt wurde diese Tagung erneut vom Klimabündnis Österreich, unter Mithilfe zahlreicher KooperationspartnerInnen, u.a. den ÖBB, die einen Sonderzug von Wien Meidling nach Eisenstadt führten und natürlich auch der Gemeinde Eisenstadt, in deren Rathaus die Tagung vor sich ging.
Erich Klinger war für die Redaktion Wegstrecken dabei und hat die Vorträge sowie die einzige Diskussion mitgeschnitten. Etwas mehr Zeit für Diskussion unter Beteiligung der zahlreichen TeilnehmerInnen hätte nicht geschadet, stehen doch gerade zum Thema Regionalbahnen einige heikle Punkte an, u.a. die endgültige Verscherbelung der Trasse der Donau-Ufer-Bahn, von Josef Baum angesprochen, oder die bevorstehende Einstellung der Gailtalbahn im Abschnitt Hermagor – Kötschach-Mauthen, die von Walter Weiss berechtigter Weise schon während des Vortrags von Ulrich Flamm angesprochen wurde, der zwar die künftige Taktverdichtung zwischen Villach und Hermagor erwähnte, nicht aber die damit verknüpfte Streckenstilllegung „hinter“ Hermagor.
Dass zuwenig Zeit für ausgiebigere Diskussionen war, lag am zu knapp bemessenen Zeitraum zwischen Ankunft und Abfahrt in Eisenstadt bzw. vor allem daran, dass der Einlass in den Veranstaltungssaal nur sehr schleppend voran ging, was auch den beengten räumlichen Verhältnissen in den Vorräumen des Tagungsraums geschuldet war. Die daraus resultierende 40-minütige Verspätung brachte teilweise eine Straffung der Vorträge mit sich und führte auch dazu, dass die geplante Diskussion nach den Vorträgen am Vormittag gestrichen wurde.
Eva Pölzl führte als Moderatorin durch die Tagung, ihr oblag letztlich auch, die Tagung zeitgerecht über die Bühne zu bringen, was ihr auch gelang. Dass sie nach dem Ende des ersten Tagungsteils in sehr geballter Form den Unmut eines Tagungsteilnehmers über die („zuvor“ auch schon bei einer anderen Veranstaltung, des Klimabündnisses?) ausgefallene Diskussionsrunde zu spüren bekam, konnte ich auch mangels Wissen um die Vorgeschichte dieser Unmutsäußerung nur bedingt nachvollziehen, die Kritik konnte in der allzu heftig geäußerten Form verständlicher Weise bei Frau Pölzl nicht gut ankommen, ihre erste Reaktion: der Ruf nach Security bzw. der Entfernung des Störenfrieds kam mir aber dann umgekehrt auch „daneben“ vor.
Dass Eva Pölzl trotz zeitlicher Bedrängnis auch am Nachmittag dem Direktor des österreichischen Teils der Raaberbahn, Dr. Csaba Székely sinngemäß zu verstehen gab, er brauche sich nicht zu beeilen, habe ich angesichts der noch ausstehenden Vorträge und der noch ausständigen ersten Diskussionsrunde, nicht verstanden.
Ich möchte aber meine Kritik nicht an einer Person „aufhängen“, ich meine allgemein, dass das Klimabündnis bei derartigen Veranstaltungen auch darauf achten sollte, dass ausreichend Raum für öffentliche Diskussion vorhanden ist, auch unter den Vortragenden, deren inhaltliche Ausgangslage ja auch sehr verschieden sein kann.
Es wäre schade, wenn sich das Klimabündnis darauf reduzieren würde, bloß Auftrittsfläche für die Vortragenden bzw. die von Ihnen repräsentierten Unternehmen/Einrichtungen/Institutionen zu sein – bei aller Qualität der Vorträge.
Die Eröffnungsrede der burgenländischen Landesrätin für Klimaschutz Mag.a Astrid Eisenkopf mitzuschneiden ging sich aufgrund der fehlenden Möglichkeit, vor Veranstaltungsbeginn die Möglichkeiten der Aufnahme via Tonanlage abzuklären, nicht mehr aus.
Der Mitschnitt I beginnt also mit Eröffnungsworten von:
Magª Gerda Török. Magistratsdirektorin von Eisenstadt.
Diesen folgte der auch Bezug auf den Erhalt der Bahn nach Eisenstadt Bezug nehmende Einstieg von DI Robert Thaler, Abteilungsleiter für Mobilität, Verkehr und Lärm, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (ab Minute 4:00)
Was man früher „Impulsreferat“ genannt hätte, heißt heute offenbar Keynote: Renaissance des kommunalen und regionalen Schienenverkehrs. Die Rolle der Regionalbahnen und zukünftige Perspektiven. Em. Univ.-Prof. Dr. Heiner Monheim, Universität Trier hielt ein leidenschaftliches und mitreissendes Plädoyer für den Schienenverkehr an sich (ab Minute 11:30)
Es folgt (ab Minute 48:30) – nach kurzen Worten der Klimabündnis-Organisatorin DI Irene Schrenk – der Vortrag Gesamtverkehrsstrategie Burgenland: Einfach ans Ziel mit Bahn und Bus, den die beiden Vortragenden Mag. Peter Zinggl, Gesamtverkehrskoordinator Burgenland, und Mag.a Martina Jauck, Mobilitätszentrale Burgenland, leider schlecht aufgeteilt hatten, oder um es anders zu sagen: das klassische Rollenverhältnis zwischen Mann und Frau auch oder gerade im Spektrum Verkehr wurde bestätigt, ich fand es bedauerlich, dass Frau Jauck nur mehr wenig Zeit blieb und ihr Part daher auch ziemlich „gehetzt“ ausfiel.
http://www.mobilitaetswoche.at/start.asp?ID=261641&b=6070
Erich Klinger, 21.9.2016